11/2017: Wahlen in Venezuela, 3 neue Bücher u.v.m.

http://www.azzellini.net - facebook: Dario Azzellini

11/2017, Newsletter Dario Azzellini auf Deutsch - 1.671 Abos

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0. Vorher - Wahlanalyse Venezuela

1. Neue Bücher (Englisch/Castellano):

"The Class Strikes Back. Self-Organised Workers’ Struggles in the Twenty-First Century," BRILL, November 2017

"Communes and Workers' Control in Venezuela. Building 21st Century Socialism from Below," paperback by Haymarket, November 2017.

"Poder Obrero. Autogestión y control obrero desde La Comuna hasta el presente," Oveja Roja, Oktober 2017

2. Akademische Artikel: Journal- und Buchbeiträge (Deutsch/English/Castellano)

3. Videos und Audios (Deutsch/Castellano)

4. Journalistische Artikel (English/Türkisch)

5. Rezensionen (Deutsch/Englisch)

6. Termine (Berlin/Ithaca, NY) 

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0. Vorher

Hallo!

Mal wieder ein Newsletter nach langer Pause. Ich vespreche bis zum nächsten Newsletter dauert es nicht so lange und er wird viel kürzer...

Ich bin nun visiting research fellow an der ILR (Industrial and Labor Relations) School, Cornell University, Ithaca, NY.

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Analyse der Regionalwahlen in Venezuela 2017

Venezuela - Chavismo gewinnt 18 von 23 Regionalregierungen, Opposition 5. Die regierende PSUV und alliierte Parteien gewannen in den Staaten Amazonas, Apure, Aragua, Barinas, Bolivar, Carabobo, Cojedes, Delta Amacuro, Monagas, Sucre, Trujillo, Yaracuy und Vargas. Das rechte Oppositionsbündnis MUD gewann 5 Staaten: Die Demokratische Aktion (AD) gewann Anzoátegui, Merida, Nueva Esparta und Táchira; Primero Justicia gewann den strategisch ölreichen nordwestlichen Grenzstaat Zulia. Während die Ergebnisse von 22 Staaten einige Stunden nach dem Ende der Wahlen bekanntgegeben wurden, wurde das Ergebnis in Bolívar aufgrund der geringen Marge zwischen dem Sieger Justo Noguera Petri von der Regierungskoalition und dem Oppositionskandidaten Andres Velasquez erneut nachgezählt und später gemeldet. Petri gewann schließlich mit 276.655 Stimmen, während der MUD-Kandidat mit 275.184 Stimmen unterlag.


Nach Angaben des Wahlrates CNE nahmen 61,14 Prozent der 18 Millionen WählerInnen in Venezuela an den Regionalwahlen teil, die zweithöchste Wahlbeteiligung bei Regionalwahlen nach der Wahlbeteiligung von 65,45 Prozent im Jahr 2008. Die PSUV und ihre Verbündeten gewannen 54 Prozent der Stimmen auf nationaler Ebene , was eine bedeutende Erholung seit ihrer großen Niederlage bei den Parlamentswahlen im Jahr 2015 bedeutet, als sie nur 40,8 Prozent der Stimmen erhielten. Die rechte Oppositionskoalition MUD gewann 45 Prozent der Stimmen.

Bei den Parlamentswahlen 2015 lag die Beteiligung bei 75%. Während die PSUV in absoluten Zahlen mehr oder weniger ihre Wählerschaft halten konnte, verlor die Opposition im Vergleich zu 2015 2,2 Millionen Stimmen.

In den Regionalwahlen 2012 gewannen die Regierungsparteien 20 von 23 Regionen. Die meisten Medien und Umfragen erwarteten, dass sie bei den jetzigen Wahlen viel mehr Staaten verlieren würden als sie tatsächlich verlor. Die Wirtschaftskrise seit 2014, die Proteste der gewalttätigen Opposition mit 140 Todesopfern, der Druck der USA und der internationale Wirtschafts- und Finanzboykott gegen Venezuela, hohe Inflation, Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln, Medizin und anderen Grundgütern (aufgrund von Spekulation, Schmuggel, hohen Preisen, Boykott, aber auch Korruption, Missmanagement der Regierung und groben Fehlern in der Wirtschafts- und Finanzpolitik) hatten die Unterstützung für die Regierung erheblich reduziert und einige politische Sektoren und ehemalige Chavista-PolitikerInnen hatten ihre Unterstützung für die Maduro-Regierung zurückgezogen, während die Unzufriedenheit weit verbreitet war. Aber die Umfragen, die vor sechs Monaten den Sieg der Opposition in fast allen Staaten vorhersagten, haben sich in den letzten zwei bis drei Monaten schnell Zu Gunsten der Chavistas entwickelt.


Was geschah?

- Es ist zunächst wichtig zu betonen, dass es keine Hinweise und erst recht keine Beweise für einen Wahlbetrug gibt, wie ihn einige Oppositionspolitiker behaupten, und viele internationale Medien und Politiker suggerieren. Venezuela verfügt über ein elektronisches Abstimmungssystem, und die Wahlzettel werden auch ausgedruckt, so dass eine manuelle Nachzählung möglich ist. Das korrekte Funktionieren der Wahlmaschinen wurde vor den Wahlen auch von VertreterInnen der Opposition geprüft und bestätigt. Das Wahlsystem verlangt eine manuelle Prüfung von 54,4% der Stimmen, doch Präsident Maduro forderte den Wahlrat auf, am Sonntag eine "100-prozentige Prüfung" aller Papierwahlzettel durchzuführen. Internationale BeobachterInnen waren während der Wahlen anwesend und bestätigten, dass es weder Betrugsfälle noch Betrugsmöglichkeiten gab.

- Die Strategie der Opposition, Gewalt und Terror auf den Straßen zu verbreiten, entfremdete einen großen Teil ihrer eigenen Wählerschaft. Vor allem, weil Barrikaden und Gewalt in den Hochburgen und Nachbarschaften der Opposition konzentriert waren. Ganze Stadtteile wurden von gewalttätigen Gruppen buchstäblich in Geiselhaft genommen, die es den BewohnerInnen unmöglich machten, ein normales Leben zu führen. Und je länger die gewaltsamen Proteste dauerten, desto mehr wurden sie von Banden und Gruppen übernommen, die die Leute zwangen, Wegezoll zu bezahlen, wenn sie die Barrikaden passieren wollten, um zur Arbeit zu gehen oder Lebensmittel einzukaufen. Und die Strategie zeigte auch nicht das erwartete Ergebnis die Maduro-Regierung zu stürzen.

- Die Opposition ist gespalten. Die radikalen Fraktionen der Opposition stimmten der Teilnahme an Regionalwahlen nicht zu und riefen zum Wahlboykott auf.

- Die Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung (ANC) am 30. Juli, mit einer Beteiligung von über acht Millionen WählerInnen, brachten den Frieden zurück und positionierten - nach jahrelanger Lähmung, Verzweiflung und defensivem Handeln – Basischavistas wieder in der Offensive. Die Opposition hatte zum Boykott der ANC-Wahlen aufgerufen und warf der Regierung massiven Wahlbetrug vor, die Beteiligung sei viel geringer (nur zwei Millionen) gewesen, als der Nationale Wahlrat behauptete und sie erkannte die Ergebnisse nicht an. Dennoch schien sie zu wissen, dass die Wahlbeteiligung so hoch war, wie der Wahlrat verkündete: Nach den ANC-Wahlen wurde die gewaltsame Mobilisierung, um die Regierung zu stürzen, sofort gestoppt und die Mehrheit der Opposition erklärte sich bereit, an den Regionalwahlen teilzunehmen. Etwas, was sie nicht getan hätte, wenn sie wirklich geglaubt hätte, die Regierung habe fast alle Unterstützung verloren, und ihr Sturz sei nur eine Frage von Tagen oder Wochen.

- Die Wahlen zum ANC erwiesen sich als gute Idee, auch wenn ich denke, dass die Art und Weise, wie sie stattfanden, nicht so gut war: Die öffentliche Debatte war nicht breit genug, und die Wahlmaschine der PSUV setzte ihre ParteikandidatInnen durch und ließ kaum Raum für KandidatInnen des radikalen Bewegungschavismo. Trotzdem belebten die ANC-Wahlen den Basischavismo, der sich in den letzten Jahren gelähmt war, um keine gewaltsame Konfrontation mit der Mobilisierung der Opposition zu provozieren. Mit den ANC-Wahlen begannen Bewegungen, Basis und verschiedenen Sektoren (Nachbarschaften, Frauen / Feministinnen, Comunas, LandarbeiterInnen, ArbeiterInnen, Ökologie-Bewegung usw.) wieder sich zu treffen, zu diskutieren, zu mobilisieren und die Regierung unter Druck zu setzen. Das weit verbreitete Gefühl der Verzweiflung, nichts tun zu können, das Gefühl, die Chavista-Identität verbergen zu müssen, war wie weggeweht. Die ANC brachte dem Chavismo auch viele UnterstützerInnen aus der Basis zurück, die dem Regierungschavismo in der Vergangenheit den Rücken gekehrt hatten. Ich habe mehrere davon als Freunde in Facebook, zum Beispiel Arbeiter aus der Schwerindustrie in Bolívar, die sich wegen Korruption und fehlender Transformation in der Schwerindustrie vom Regierungschavismo abgewandt hatten und nun plötzlich für die ANC mobilisierten.


Das Ergebnis ist aber auch für die Regierung problematisch. Die Wahlsiege der Opposition im Zulia, in Táchira und Merida haben sie in eine schwierige Situation gebracht. Die drei Staaten im Nordwesten, an der Grenze zu Kolumbien, sind der Einfallstor für Paramilitarismus und der Hauptkorridor für den Schmuggel venezolanischer subventionierter Lebensmittel und Benzin. Die 3 Staaten sind auch die Basis für eine mögliche "Halbmond-Strategie“, die von einigen Teilen der Opposition in der Vergangenheit formuliert wurde: einer sezessionistischen Strategie folgen und eine Parallelregierung erklären. Zulia ist auch die Region mit dem Großteil der Ölfelder. Die Opposition wird zudem nach dem Verlust der Option, durch Wahlen leicht gewinnen zu können, auch weniger geneigt sein, mit der Regierung zu verhandeln und mehr internationale Unterstützung für die wirtschaftliche und finanzielle Strangulierung und internationale Isolation von Venezuela zu mobilisieren. Die USA, Kanada, die EU und die rechten Regierungen in Lateinamerika werden sehr wahrscheinlich diesen Forderungen der rechtsextremen Sektoren in Venezuela willig Gehör schenken und sie unterstützen.

Trotz wichtiger Siege in einigen Schlüsselstaaten weigert sich das Oppositionsbündnis MUD die Wahlergebnisse anzuerkennen - aber akzeptiert ihre eigenen Siege - und beschuldigt die Regierung des Wahlbetrugs. MUD-Kampagnenchef Gerardo Blyde lehnte das Wahlergebnis ab und sagte, es sei nicht "nicht zuverlässig". Er beschuldigte die Regierung, die Oppositionsniederlage provoziert zu haben und kritisierte, dass der CNE 334 Wahllokale verlegt habe (diese lagen mehrheitlich in Oppositiongegenden und es war dort während der Wahlen zur ANC zu Gewalttaten gegen WählerInnen gekommen), und dass einige OppositionskandidatInnen, die ihre Kandidaturen zurückgezogen hatten, noch auf den Wahlzetteln aufgeführt waren. Die Anschuldigungen sind lächerlich, die Verlegung der Wahllokale wurde bereits vor Wochen angekündigt und aus gutem Grund vorgenommen. Außerdem wurde häufig Transport eingerichtet, um die WählerInnen zu den neuen Wahllokalen zu fahren, zudem war der öffentliche Nahverkehr am Wahltag kostenlos. Viele Menschen aus armen Stadtteilen mussten bei allen vergangenen Wahlen viele Kilometer ohne organisierten Transport zurücklegen, und sie stimmten trotzdem ab. Die Opposition hat sich nie darüber beschwert. Die Tatsache, dass einige OppositionskandidatInnen noch auf den Wahlzetteln zu finden waren, lag schlicht daran, dass sie das Stichdatum für die offizielle Meldung ihres Verzichts an den Wahlrat verpassten. Es ist weder die Aufgabe des Wahlrates, noch liegt es in seiner Befugnis, die Vorwahlen der Opposition zu verfolgen und unterlegene KandidatInnen wieder aus ihren Listen zu streichen.


Einige Oppositionskandidaten gaben ihre Niederlage auch zu. So Henri Falcón, der ehemalige Gouverneur von Lara, der mit 17 Prozentpunkten Unterschied gegen die PSUV-Herausforderin Carmen Melendez unterlag. Ebenso tat es der Kandidat der Opposition in Carabobo. Der ehemalige Oppositionsgouverneur von Delta Amacuro, der nicht wieder für das Amt antrat, beschuldigte die Opposition, mit ihrer Uneinigkeit und Fehlern bei der Kandidaten-Aufstellung, für die Wahlniederlage verantwortlich zu sein. Und AD-Führer Ramos Allup, ein Hauptakteur in der Oppositionsallianz, vor allem jetzt nachdem AD vier der fünf Oppositionsgouverneure stellt, wandte sich gegen den aggressiven rechten Generalsekretär der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS), Luis Almagro, und forderte ihn auf es zu unterlassen der venezolanischen Opposition weiterhin Ratschläge aus dem Ausland zu erteilen.

Das Ergebnis ist ein großer Sieg für den Chavismo und bringt ihn - nachdem er 3 Jahre lang mit dem Rücken zur Wand stand - in eine Position der Stärke. Die Regierung muss sich nun dringend mit der wirtschaftlichen und finanziellen Situation auseinandersetzen, die Korruption effektiv bekämpfen, die PSUV demokratisieren und zu der partizipativen Politik zurückkehren, die die Chávez-Ära prägte, Comunas und Kommunale Räte wieder stärken und Arbeiterkontrolle und Selbstverwaltung unterstützen. Die wirtschaftliche und politische Krise hatte die Regierung dazu gebracht, die Partizipation zu reduzieren und auf zunehmende Zentralisierung, Top-down-Entscheidungen und eine Öffnung für transnationales Kapital zu setzen. Wenn die Regierung dies nicht tut, erscheint es unwahrscheinlich, dass sie ihren Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2018 wiederholen kann.

 

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Jetzt als Paperback für 28 US Dollar bei Haymarket!

"Communes and Workers' Control in Venezuela. Building 21st Century Socialism from Below"

Das Buch erfasst die Zeit von 1998 bis 2014. Doch auch inmitten der jetzigen multiplen Krise in Venezuela, befördert durch niedrige Ölpreise, Gewalt der Opposition, Wirtschaftskrieg der Privatunternehmer, politische und ökonomische Angriffe der USA, Korruption, Entscheidunglosigkeit der Regierung... kommen die positiven Impulse selbst die Krise und das kapitalistische Rohstoffbasierte Modell zu überwinden von den Comunas und Initiativen für Arbeiterkontrolle. (siehe Punkt 1).

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NEUES BUCH!!!

Gemeinsam mit Michael G. Kraft habe ich "The Class Strikes Back. Self-Organised Workers’ Struggles in the Twenty-First Century" herausgegeben (Brill) (siehe 1)

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Ich freue mich  anzukündigen, dass die Spanische Übersetzung von "Ours To Master and To Own: Workers Control From the Commune to the Present" erschienen ist:
Poder Obrero. Autogestión y control obrero desde La Comuna hasta el presente
Published by OVEJA ROJA (siehe 1)
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Ich möchte auch nochmals an das schreckliche Disaster in Puerto Rico, verschlimmert durch den kolonialen Status, und an das Erdbebengeplagte Mexiko erinnern, wo sich erneut die Unfähigkeit der Narco-Regierung gezeigt hat. Die Selbsorganisation der Menschen organisierte Hilfe.
Grüße, Liebe und Stärke and FreundInnen, jene die mir nahe stehenm Familie und alle anderen in Mexico und Puerto Rico!
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In Katalonien zeigt sich der Spanische Staat von seiner autoritärsten Seite. Glaubt nicht der Propaganda. Es geht nicht um Nationalismus (zumindest nicht auf der katalanischen Seite), es geht um Dekmokratie und den Willen der Menschen. Die Spanische Regierung, welche die Angriffe auf Venezuela wegen angeblich mangelnder Demokratie anführt, hat 14.000 Polizisten nach Katalonien entsandt, um jene zu verprügeln, die wählen und über ihre Zukunft entscheiden woolten, inhaftiert Aktivisten und bereitet den autoritären Rundumschlag vor. Gleichzeitig ermutigt sie eine faschistische Spanische Nationalistische Bewegung.  So sieht also die europäische "Demokratie" aus. Haltet die Augen offen. Visca, visca, Catalunya república lliure, solidària, independent i socialista!
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Und zu guter Letzt möchte ich den KurdInnen und ihren lokalen und regionalen Verbündeten meine besten Grüße schicken. Stärke für die einzig relevante multiethnische, sekuläre und demokratische Kaft in der Region. Vor allem nun, da Türkei und ihre islamistischen Proxies die KurdInnen angreifen.

Beste Grüße,
Dario

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1. Neue Bücher (English/Spanisch)

Dario Azzellini and Michael G. Kraft (Eds.): The Class Strikes Back. Self-Organised Workers’ Struggles in the Twenty-First Century.

BRILL, November 2017

"The Class Strikes Back" examines a number of radical, twenty-first-century workers’ struggles. These struggles are characterised by a different kind of unionism and solidarity, arising out of new kinds of labour conditions and responsive to new kinds of social and economic marginalisation. The essays in the collection demonstrate the dramatic growth of syndicalist and autonomist formations and argue for their historical necessity. They show how workers seek to form and join democratic and independent unions that are fundamentally opposed to bureaucratic leadership, compromise, and concessions.

Specific case studies dealing with both the Global South and Global North assess the context of local histories and the spatially and temporally located balance of power, while embedding the struggle in a broader picture of resistance and the fight for emancipation.

http://www.brill.com/products/book/class-strikes-back

http://www.azzellini.net/en/buecher-von-dario-azzellini/class-strikes-back

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Dario Azzellini: Communes and Workers' Control in Venezuela. Building 21st Century Socialism from Below

Paperback by haymarketbooks, 14. November 2017, pages: 266, $28

A sweeping, insightful history from below of the Bolivarian Revolution and its efforts to build socialism in the 21st century.
Too often the story of Venezuela’s Bolivarian revolution is told with an excessive focus on former president Hugo Chávez. In this history from below, Dario Azellini turns our attention toward the ways workers, peasants, and the poor in urban communities have led the struggle for 21st century socialism. This fascinating account draws on extensive empirical studies and participant interviews.
http://www.azzellini.net/node/3020
https://www.haymarketbooks.org/books/1095-communes-and-workers-control-in-venezuela
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"Poder Obrero. Autogestión y control obrero desde La Comuna hasta el presente"

OVEJA ROJA, 16. Octubre 2017. Traducción al español de "Ours To Master and To Own: Workers Control From the Commune to the Present"

PVP: 22,50 €
ISBN: 978-84-16227-15-0
584 pgs.

Desde los albores de la era industrial, la mejor arma de lxs trabajadorxs en la defensa de sus intereses ha sido la acción colectiva. Gracias a ella, a lo largo del último siglo y medio y en prácticamente toda la geografía del planeta se han repetido experiencias de ocupación de fábricas, constitución de consejos obreros y democratización de los centros de trabajo. A lo largo de este volumen documentaremos algunas de ellas. Expondremos primero el debate teórico que las ha acompañado para sumergirnos enseguida en luchas desarrolladas tanto en sociedades capitalistas como bajo formas de socialismo de Estado. Desde finales del XIX hasta principios del s. XXI recorreremos diferentes manifestaciones de un movimiento que tiene una inagotable potencialidad política para nuestro presente.

http://www.azzellini.net/node/3022

http://www.laovejaroja.es/principal.htm

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2. Akademische Artikel: Journal- und Buchbeiträge (Deutsch/English/Spanisch)

ALBA – eine alternative regionale Allianz?
27.03.2017 Rosa-Luxemburg-Stiftung Büro Brüssel

Die voranschreitende Globalisierung hat als Gegentendenz verschiedenartige regionale Integrationsbestrebungen hervorgebracht. Aus Sicht der europäischen Linken ist die Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerikas (ALBA) interessant, weil sie regionale Zusammenarbeit und Integration völlig anders organisiert als alle anderen regionalen Allianzen. Die drei Grundprinzipien der ALBA sind Komplementarität, Solidarität und Kooperation.  Schon hier zeichnet sich ein wesentlicher Unterschied zur Europäischen Union (EU) mit ihren vier Grundfreiheiten (freier Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr) ab. Im Folgenden stellen wir anhand der drei Dimensionen von Politik, Wirtschaft und Sozialem dar, wie ALBA strukturiert ist.

http://www.azzellini.net/akademische-veroeffentlichungen/alba-%E2%80%93-...

http://de.rosalux.eu/themen/solidaritaet-und-emanzipation/alba-eine-alte...

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Dario Azzellini: "21st century socialism? Venezuela’s solidarity, social, popular and communal economy" in: Towards just and sustainable economies The social and solidarity economy North and South, Edited by Peter North and Molly Scott Cat.

Policy Press, Univertsity of Bristol, 2017, pp.213-233

With capitalism in crisis - rising inequality, unsustainable resource depletion and climate change all demanding a new economic model - the Social and Solidarity Economy (SSE) has been suggested as an alternative. What can contribute in terms of generating livelihoods that provide a dignified life, meeting of social needs and building of sustainable futures? What can activists in both the global North and South learn from each other? In this volume academics from a range of disciplines and from a number of European and Latin American countries come together to question what it means to have a 'sustainable society' and to ask what role these alternative economies can play in developing convivial, humane and resilient societies, raising some challenging questions for policy-makers and citizens alike.

Read more at:

http://www.azzellini.net/node/3003

https://policypress.co.uk/towards-just-and-sustainable-economies#book-de...

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Dario Azzellini: “Constituent and Constituted Power: Reading social transformation in Latin America.” Betances, Emelio; Figueroa; Carlos (Eds.): Popular Sovereignty and Constituent Power in Latin America: Democracy from Below. New York: Palgrave MacMillan, 2017. 15-40.

This book combines a bottom-up and top-down approach to the study of social movements in relationship to the development of constituent and constituted power in Latin America. The contributors to this volume argue that the radical transformation of liberal representative democracy into participative democracy is what colours these processes as revolutionary. The core themes include popular sovereignty, constituted power, constituent power, participatory democracy, free trade agreements, social citizenship, as well as redistribution and recognition issues. Unlike other collections, which provide broad coverage of social movements at the expense of depth, this book is of thematic focus and illuminates the relationships between rulers and ruled as they transform liberal democracy.

Constituent and Constituted Power: Reading Social Transformation in Latin America, Pages 15-39:

http://www.palgrave.com/us/book/9781137548245

http://www.azzellini.net/node/2986

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Azzellini, Dario (2016): "Labour as a Commons: The Example of Worker-Recuperated Companies". In: Critical Sociology, 1–14, DOI: 10.1177/0896920516661856.

This article argues that labour can be understood as a commons, located in the discussion of how commons can advance the transformation of social relations and society. To manage labour as a commons entails a shift away from the perception of labour power as the object of capital’s value practices, towards a notion of labour power as a collectively and sustainably managed resource for the benefit of society. Given that social change is largely a result of social struggle, it is crucial to examine germinal forms of labour as a commons present in society. I focus my analysis on worker-recuperated companies in Latin America and Europe. Worker-recuperated companies are enterprises self-managed by their workers after the owners close them down. Despite operating within the hegemonic capitalist market, they do not adopt capitalist rationality and are proven viable. Worker-recuperated companies offer a new perspective on labour as a commons.

http://crs.sagepub.com/content/early/2016/08/05/0896920516661856.abstrac...

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La Venezuela del pueblo. Control obrero, cooperativas y comunas. julio 2017, Autogestión. Para Otra Economía, no. 3, pp. 40-44 

Los análisis sobre Venezuela se suelen concentrar en las políticas de gobierno y –hasta el 2013 – en la igura de Chávez. Hasta la mayoría de los autores que apoyan el proceso bolivariano han prestado poca atención a la construcción popular desde abajo. En este artículo se analizan la dinámica del movimiento para el control obrero, las cooperativas y su conexión con las Comunas como forma avanzada de autogobierno local.

http://www.azzellini.net/node/3015

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3. Videos und Audios (Deutsch/Spanisch)

Venezuela - wie geht es weiter?

Stoffwechsel, Radio Z Nürnberg, 4.10.2017, 16:37 min

In Venezuela gibt es seit August diesen Jahres eine verfassungsgebende Versammlung. Das südamerikanische Land wird seit über einem Jahr von massiven Protesten sowie Gewalt auf den Straßen gebeutelt und leidet darüber hinaus unter den Sanktionen südamerikanischer Länder und der USA. Wie es momentan in Venezuela aussieht und wie sich die Staatskrise entwickelt, darüber hat mein Kollege mit einem Politikwissenschaftler gesprochen.

http://www.azzellini.net/interviews/venezuela-wie-geht-es-weiter

https://www.freie-radios.net/85270

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Dario Azzellini sobre las sanciones de EEUU en contra de Venezuela

RT, 3.8.2017, 6min.

http://www.azzellini.net/node/3017

https://www.youtube.com/watch?v=pWUlY2EsRKA&feature=youtu.be

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4. Journalistische Artikel (English/Türkisch)

Workers’ Control in the Crisis of Capitalism, Roar Magazine Issue #2

In February 2016, a dozen former workers of a small woodworks plant in the small Greek town of Patrida, some 60 kilometers from Thessaloniki, had had enough. Since 2008 they had been tricked by the owners. With a promise to pay back everything soon, the bosses did not pay the workers their full salary anymore, reduced working hours and announced bankruptcy without making it official. But the situation never improved and the workers never saw their money. Finally, in December 2015, the plant closed. The debt accumulated by the company in terms of unpaid salaries currently stands at around 700,000 euros.

Read more:

http://www.azzellini.net/node/2964

https://roarmag.org/magazine/workers-control-in-the-crisis-of-capitalism/

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Express 2016, 21/144: 42-48.

O yeşil ağacın söyledikleri, Dario Azzellini ile Röportaj

Geçem sayıda Arjantin´e uzanmış, işgal fabrikalarının esinlendirici öyküsünü  aktarmıştık. Şimdi, önce 1840'lardan günümüze işçi konseyleri ve işçi özyönetimlerine gidiyoruz, ardından günümüz işgal fabrikalarındaki son duruma bakıyoruz. Yıllardır fabrika işgallerini, işçi konseylerini belgeleyen. Emekçi Ekonomisi toplantılarıyla özyönetim fabrikalarını irtibatlandıran ekipten siyaset bilimci Dario Azzellini´ye mikrofonumuzu uzatıyoruz. O anlattıkça, "teorinin ağacı gridir, pratiğin ağacı ise yeşildir" sözü kulağımızda yankılanıyor.

http://www.azzellini.net/node/2971

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5. Rezensionen (Deutsch/English)

Dario Azzellini (Hrsg.): An Alternative Labour History. Worker Control and Workplace Democracy.

Michael Brie in Arbeit – Bewegung – Geschichte, Zeitschrift für historische Studien. Jg. 16, Heft 2017/III. 185-187.

Jedes Buch, das Einblicke in reale kapitalismusüberschreitende Praktiken gibt, ist mehr wert als hundert abstrakte Forderungen. Schon deshalb verdient das von Dario Azzellini herausgegebene Buch zu Arbeiterinnen- und Arbeiterkontrolle und Demokratie am Arbeitsplatz Beachtung. Das Buch knüpft damit an die noch viel umfangreichere Darstellung an, die Dario Azzellini und Immanuel Ness bei Haymarket Books in Chicago 2011 unter dem Titel „Ours to master and to own: workers’ control from the commune to the present“ herausbrachten. Das neue Buch spannt den Bogen von einer theoretischen Einführung Alex Demirović ’ über historische und aktuelle Kämpfe und Experimente für eine wirkliche Kontrolle der Arbeiterinnen und Arbeiter über die Produktion, ihr Leben und ihr Einkommen.

Weiterlesen:

http://www.azzellini.net/buecher/buecher-von-dario-azzellini/rezensionen...

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28 March 2017, Journal of Labor and Society.  Azzellini, Darrio, ed. An Alternative Labour History: Worker Control and Workplace Democracy. London: Zed Books, 2015.

In an era of neo-liberal globalization where trade unions, the working-class and the working-poor are constantly under attack from vicious right-wing forces in the Americas, Europe, Asia, Africa, and Australia, it is very refreshing to read a book that provides a comparative history of Workers’ control in factories where rank and file workers waged struggles that linked shop-floor issues to broader societal issues of democracy and the transformation of society where the working class as in the words of the late CLR James, “every cook can govern.”

read more:

http://www.azzellini.net/node/3004

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/wusa.12272/full

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6. Termine (Berlin/Ithaca, NY)

03. November 2017 | 19:00 - 05. November 2017 | 16:00 Rosa-Luxemburg-Stiftung | Berlin

Staat und Ökonomie im Übergang: Bilanz und Perspektiven der Rätediskussion im 20. Jahrhundert

Die Russische Revolution vom Oktober/November 1917 hat nicht nur das 20. Jahrhundert im Allgemeinen, sondern auch die politische Theorie und Praxis der Linken in besonderer Weise nachhaltig geprägt. Den hundertsten Jahrestag dieser Revolution nimmt die Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Anlass, sowohl die Geschichte wie die Gegenwart dieser Revolution in den Blick zu nehmen.

http://www.azzellini.net/staat-und-oekonomie-im-uebergang-bilanz-und-per...

https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/FYKX9/

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25. Oktober 2017 | 13:00 - 14:30, 281 Ives Faculty Building, Cornell University, Ithca, NY 14853

Workplace Takeovers for Self-Managment in Europe: Comparative Case Studies in France, Greece and Italy.

Dario Azzellini, Visiting Scholar ILR School

http://www.azzellini.net/node/3026

https://www.ilr.cornell.edu/centers-institutes/international-programs/vi...

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Dario Azzellini

www.azzellini.net                www.workerscontrol.net