Journalistische Artikel

Berlin - Dienstleistungsmetropole und Drehscheibe für den Osthandel?

"Akquisiteur für Speisen und Getränke"

Seit Jahren wird der Umbau des ehemaligen Industriestandortes Berlin zur Dienstleistungsmetropole beschworen. In der Tat ist der Dienstleistungssektor der einzige Bereich, in dem Berlin einen Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen hat. Banken und Versicherungen mitgezählt, wuchs hier die Beschäftigungsquote im Zeitraum von 1989 bis 1998 von 19 auf 32,7 Prozent der arbeitenden Bevölkerung Berlins (ohne Staatsbedienstete) an. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) des Dienstleistungssektors stieg sogar noch deutlicher: von 35,31 Milliarden DM (1991) auf 60,37 Milliarden DM (1998).

Alles ändert sich, damit es so bleibt

Ecuador

Die rebellierenden Indígenas Ecuadors fühlen sich von den Streitkräften betrogen. Diese missbrauchten das Aufbegehren der Indígenas, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, um eine Regierung nach ihren eigenen Wünschen zu installieren. Nicht wenige Beobachter der Situation befürchten, der neue Präsident Gustavo Noboa sei eine Marionette der Armee. Dass dieser sein gesamtes Regierungsprogramm mit führenden Militärs abgesprochen hat, bestärkt den Eindruck.

Ein Aufstand, ein geplanter Putsch, ein verdeckter Putsch und ein neuer Präsidenten

Das nächste Mal übernehmen wir die Macht

Die rebellierenden Indígenas Ecuadors fühlen sich von den Streitkräften betrogen. Diese mißbrauchten das Aufbegehren der Indígenas, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, um eine Regierung nach ihren eigenen Wünschen zu installieren. Nicht wenige Beobachter der Situation befürchten, der neue Präsident Gustavo Noboa sei eine Marionette der Armee. Daß dieser sein gesamtes Regierungsprogramm mit führenden Militärs absprach, bestärkt diesen Eindruck.

Ecuador: Die Indigenas wollen wiederkommen

Sprung nach vorn und Rolle rückwärts

ALLES WIEDER IN ORDNUNG: Schon ein Tag nach dem Aufstand war klar, wer wem den Stiefel hinhalten darf

Vom Aufstand zum Putsch zum alten System – es dauerte nur Stunden, bis die bestehenden Verhältnisse wiederhergestellt waren. Und doch gibt es Sieger: rechte Generäle und die USA.

Deutschland und seine Hauptstadt im Jahre Zehn nach der Wiedervereinigung

Blühende Landschaften?

Nachdem er den Fluss durchwatet und den Pass überstiegen hat, steht der Mensch plötzlich vor der Stadt Moriana mit ihren Sonnenschein durchsichtigen Alabastertoren, ihren Korallensäulen, die serpentinverkleidete Simse tragen, ihren Villen ganz aus Glas ...

Eine Chronik des Blutbades von 1997 in Acteal

Weihnachten in der Hölle

In der „Aktuellen Reihe“ des Atlantik-Verlages ist jetzt mit Acteal: Chiapas – Weihnachten in der Hölle ein Buch der mexikanischen Journalistin Marta Durán mit Fotos von Massimo Boldrini auf deutsch erschienen. Das Buch rekonstruiert anhand von Augenzeugenberichten die von Seiten der mexikanischen Regierung und der chiapane­kischen Oligarchie vorangetriebene Zuspitzung der Konflikte in der nördlichen Bergregion von Chiapas bis zu dem grausamen Massaker an der Bevölkerung von Acteal Weihnachten 1997.

Der Krieg ist für sie nicht vorbei Genau weiss man nicht, wie viele Roma aus dem Kosovo nach Italien geflohen sind. Sicher ist nur, dass für die meisten von ihnen die Flucht weitergehen wird.

Roma-Flüchtlinge aus dem Kosovo in Süditalien

Seit dem Ende der Bombardierung Jugoslawiens registrierten die italienischen Behörden über 12 000 Roma-Flüchtlinge aus dem Kosovo, die sich nach Italien durchgeschlagen haben. Viele weitere, ist anzunehmen, schafften es, an den massiven Kontrollen der Polizei und der Küstenwache vorbeizukommen. Auf der Flucht erst vor der serbischen Armee und den Paramilitärs, dann vor der Kosovo-Albanischen Befreiungsarmee (UCK) haben die meisten von ihnen alles verloren. Eine Rückkehr scheint vorerst ausgeschlossen.

DREI MONATE IM LEBEN VON NERUD GASHI

Die Unschuldigen bezahlen

Aufgeschrieben von Dario Azzellini

Die Zaptistas konzentrieren sich im sechsten Jahr ihres Aufstandes auf die Forderung nach Anerkennung indianischer Rechte und Autonomie

Aufstand für Autonomie

Zum bewaffneten Marsch auf die Hauptstadt um die Regierung zu stürzen, rief die erste EZLN-Erklärung Anfang Januar 1994 die mexikanische Bevölkerung auf. Im März 1999 sind die Zaptestatistas in der Hauptstadt angekommen. Allerdings mit einer unbewaffneten Delegation von 5.000 EZLN-Delegierten, die das ganze Land bereisten, um der Forderung nach Umsetzung eines Gesetzentwurfs über indianische Rechte und Kultur mit einer Volksbefragung Nachdruck zu verleihen.

Trotz Belagerungszustand funktionieren die autonomen zapatistischen Landkreise in Chiapas

"Wir können alles selbst organisieren"

Die Zapatisten haben sich wieder zu Wort gemeldet. Am Dienstag vergangener Woche wurde die "V. Erklärung

des Lakandonischen Urwalds" des Generalkommandos des Klandestinen Revolutionären Indigena-Komitees (CCRI-CG) der EZLN veröffentlicht. In der Erklärung wird angekündigt, die EZLN werde eine Volksabstimmung über die Gesetzesinitiative der parlamentarischen Friedenskommission Cocopa durchführen.

Interview mit Felix Murillo, Europa-Sprecher der kolumbianischen ELN (Nationales Befreiungsheer)

"Drogenbekämpfung ist nur ein Vorwand"

Kolumbiens Regierung gibt der ELN die Schuld am Scheitern der Ge-spräche. Sie hätte plötzlich die Entmilitarisierung einiger Gebiete für die Nationale Konvention gefordert.

In den Vorvereinbarungen stand, daß die entsprechenden Rahmenbedingungen und Garantien für die Konvention geschaffen werden müssen. Wir haben das nicht genauer spezifiziert, weil wir dachten, es sei kein Problem - schließlich wurden auch für die Gespräche mit der Farc fünf Bezirke entmilitarisiert. Warum soll nicht das gleiche für die ELN gelten?

Die Reise nach Morelia, dem Sitz der Verwaltung des »Autonomen Landkreises 17. November«

Unsere Männer müssen wir auch verteidigen

Die Reise nach Morelia, dem Sitz der Verwaltung des »Autonomen Landkreises 17. November«, ist beschwerlich und trotz möglicher Überfälle nachts sicherer. Offiziell existieren zwar keine »Sonderzonen« in Mexiko, doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Hunderte von Kontrollposten der Polizei, des Militärs und der Migrationsbehörden sind in Chiapas errichtet worden. In den meisten Gegenden herrscht nichterklärtes Kriegsrecht, und wer dort als »unerwünscht« gilt, kann schnell ausgewiesen werden.

Vor einem Jahr, am 22. Dezember 1997, stürmten regierungstreue Paramilitärs das kleine Dorf Acteal

Leben im Schatten der Toten

Vor einem Jahr, am 22. Dezember 1997, stürmten regierungstreue Paramilitärs das kleine Dorf Acteal im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Auf grausame Weise ermordeten sie 45 Frauen, Kinder und Männer. Die Opfer von Acteal gehörten einer Gruppe an, die sich 1993 aus Protest gegen behördliche Willkür gefunden hatte: der »Sociedad civil Las Abejas« (Bürgergesellschaft „Die Bienen“). Die Überlebenden des Massakers fristen heute ein trauriges Dasein inmitten eines militarisierten Gebiets.

Die EPR-Abspaltung ERPI aus dem mexikanischen Bundesstaat Guerrero erklärt erstmals öffentlich ihre eigene Linie

„Vorbereitung auf den Volksaufstand“

Als die Armee am vergangenen 7. Juni das Dorf El Charco im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero umstellte, beschoß und schließlich elf Personen mit einem Kopfschuß auf dem örtlichen Basketballfeld exekutierte, waren die Meldungen widersprüchlich. Die Armee behauptete, auf eine Einheit der Revolutionären Volksarmee gestossen zu sein, kurze Zeit später war von der ERPI (Revolutionäre Armee des Aufständischen Volkes) die Rede.

ERPI erklärt eigene Linie

Mexiko: Neue Guerilla will für Volksaufstand vorbereitet sein

Das exotische Urlaubsland Mexiko wird von hauseigenen Militärs als Land im Kriegszustand bezeichnet. 37 Guerillaorganisationen operieren in zwölf Bundesstaaten Mexikos. Andere Quellen sprechen sogar von bis zu 300 Organisationen. Letztendlich sind diese Zahlen aber wenig aussagekräftig, weil einige Gruppierungen verschwindend klein sind, während andere über eine breite Basis verfügen. Außerdem werden zunehmend auch bäuerliche Selbstverteidigungskomitees durch staatliche Repression in die Klandestinität gedrängt und verwandeln sich so langsam in Guerillagruppen.

Der Skandal um Regierungssubventionen für mexikanischen Banken weitet sich aus

Wer kann, bedient sich

Der große Brösencrash Ende 1994 ist in Mexiko noch in deutlicher Erinnerung. Die Regierung hatte damals unter dem neuen Präsidenten Ernesto Zedillo rund 65 Milliarden Dollar in mexikanische Privatbanken und Unternehmensgruppen gepumpt, um deren Kollaps zu vermeiden. Die Krise schien damit zuächst behoben. Doch unklar blieb, wem die enorme finanzielle Unterstützung zugute kam.

US-Stützpunkte in der Kanalzone sollen unter den Deckmantel »Drogenbekämpfung« schlüpfen

Panama: Washington will nicht weichen

Gemäß den 1977 unterzeichneten Torrijos-Carter-Verträgen müssen alle US-Soldaten bis zum 31. Dezember 1999 Panama verlassen haben. Gleichzeitig soll die Kontrolle über den Kanal und die dortigen Militärstützpunkte in die Hände Panamas übergehen. Den USA gefällt das natürlich nicht, und sie feilschen seit Jahren um verschiedene Projekte, mit denen sie hoffen, ihre Militärpräsenz verlängern zu können.

im Gespräch mit Schorsch und Ted von den Goldenen Zitronen

Ach Deutschland, ja. Hmm ... Schwer zu sagen

dna und Ilie Nastase in Arranca!-Ausgabe 15

Ihr habt Eure neue Platte bei \"Cooking Vinyl\" in Großbritannien veröffentlicht, wieso?


Ted: Wir hatten keinen Bock auf Deutschland und wollten die deutsche Wirtschaft schwächen ... Haha!

Schorsch: Wir wollten ermöglichen, daß unsere Sachen auch außerhalb von Deutschland erhältlich sind, und das war mit SubUp schwierig.

Wo wird die neue Platte denn überall veröffentlicht?

Mexiko: EZLN will Volksbefragung durchführen

Ende des Schweigens

"Ohne die indigenen Gemeinschaften wird es weder einen Übergang zur Demokratie geben noch eine Staatsreform oder eine reale Lösung für die wichtigsten Probleme des Landes." So die EZLN in ihrer fünften Grundsatzerklärung am 11.08.98. Erst wenige Tage vorher hatte die zapatistische Guerilla mit einem Kommuniqué des Subcomandante Marcos ihr monatelanges Schweigen gebrochen, die politische Initiative erneut ergriffen - und der Regierung einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nach neuerlichen Armee-Massakern will in Mexiko die EPR-Abspaltung ERPI "auf den Volksaufstand" vorbereitet sein

Strafe, Selbstverteidigung, Sozialismus

Als die Arme das Dorf El Charco im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero umstellte, beschoß und schließlich elf Personen per Kopfschuß auf dem örtlichen Basketballfeld exekutierte, waren die Meldungen dazu widersprüchlich.

Protestcamp ihrer Frauen vor Regierungssitz in Chiapas

Mexiko: 100 Zapatisten im Hungerstreik

Im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas sind 100 zapatistische Gefangene in den Hungerstreik getreten. Sie und ihre Angehörigen fordern unter anderem die Wiederaufnahme des Dialogs Zapatisten - Regierung.

Mit dieser Frage beschäftigten sich auch kritische Linke aus den drei großen westeuropäischen Ländern, die unlängst auf Einladung des Internationalismus-Referats des Bildungswerks in Berlin weilten.

Wie links sind die Regierungen in Frankreich, Großbritannien und Italien, die unterdessen jeweils über ein Jahr im Amt sind?

Frankreich: Jospins Drahtseilakt
Mogniss Abdalla : Das Kapital ist zufrieden

Mogniss Abdallah arbeitet in Paris in der linken Medienagentur »Agence IM’Média« Er unterstützt die Bewegung der »Sans Papier«, der papierlosen Einwanderer, und veröffentlichte zuletzt eine Untersuchung über das Verhältnis zwischen »Sans Papier« und Erwerbslosen.

Aus welcher Stimmung heraus und mit welchen Hoffnungen wurde die Jospin-Regierung gewählt?

Die Zapatisten wollen in ganz Mexiko ein Referendum über Indigena-Rechte organisieren

Kein Schweigen im Walde

Die Zapatisten haben sich wieder zu Wort gemeldet. Am Dienstag vergangener Woche wurde die "V. Erklärung

des Lakandonischen Urwalds" des Generalkommandos des Klandestinen Revolutionären Indigena-Komitees (CCRI-CG) der EZLN veröffentlicht. In der Erklärung wird angekündigt, die EZLN werde eine Volksabstimmung über die Gesetzesinitiative der parlamentarischen Friedenskommission Cocopa durchführen.

Aufruf zu Volksbefragung findet Unterstützung

Mexiko: Schachzug der Zapatisten

Der Zeitpunkt war geschickt gewählt. Unmittelbar vor dem dreitägigen Besuch von UN-Generalsekretär Kofi Annan in Mexiko meldeten sich am Dienstag die Zapatisten mit einer politischen Initiative aus den Chiapas-Wäldern.

Film zum Werdegang des revolutionären Volksheeres (EPR)

Film: Rückkehr zu den Waffen

Die oder das EPR (je nachdem ob die Übersetzung Revolutionäres Volksheer oder Revolutionäre Volksarmee lautet) ist seit ihrem Auftauchen die umstrittenste Guerilla Mexikos. Als sie am 28. Juni 1996 auf einer Gedenkfeier zum ersten Jahrestag eines durch die Polizei an Bauern der OCSS (Organización Campesina de la Sierra del Sur) in Aguas Blancas verübten Massakers erstmals in Erscheinung trat, sprach der dort anwesende Cuauhtemoc Cardenas, Gallionsfigur der größten linken Oppositionspartei Mexikos PRD, von einer Pantomime.

Eduardo Galeano über Fußball, Macht und Politik

Gerechtigkeit gibt es nur in Fazendinha

Bekannt wurde der uruguayische Autor Eduardo Galeano vor allem als politischer Essayist und Chronist der sozialen Kämpfe Lateinamerikas („Die offenen Adern Lateinamerikas“ und „Erinnerung an das Feuer“). Vor einigen Monaten führten die Lateinamerika Nachrichten ein langes Interview mit Galeano über Utopien und soziale Widersprüche am Ende des Jahrhunderts (vgl. LN 282). Bei dieser Gelegenheit befragten wir ihn auch zu seinem Interesse für Fußball und seinem neuesten Werk, einer Chronik des Fußballs in Lateinamerika (siehe obige Rezension).

Das Motto "Land und Freiheit", wie von Emilio Zapata gefordert, hatte in Chiapas nach der mexikanischen Revolution nicht lange Gültigkeit

Land und Freiheit

Die Großgrundbesitzer konnten ihre Macht nach 1917 bald wieder herstellen und nahmen die verschiedensten Desperados aus Kriegszeiten in ihre Dienste. Ihre Gewalt war damals noch recht allgemein gegen die Campesinos gerichtet und eine Ergänzung zu dem besonderen Rechtssystem, das in den Gehöften herrschte und immer noch herrscht. Diese Pistoleros waren allgemein bekannt.

auf roter Maske

Grünes Barett

Mit Hilfe von US-Militärberatern wird Mexiko zum Exerzierplatz für Aufstandsbekämpfung. Ausländische Beobachter sind dabei unerwünscht

Hunderttausende Mexikaner warten an der Grenze auf eine Möglichkeit, illegal in die USA einzureisen. Aber die „Linie“ wird militärische abgeschottet

Die Linie

Eine über 3000 km lange Grenze trennt Mexiko von den USA. Jedes Jahr versuchen Hundertausende Menschen aus Mexiko und Zentralamerika die immer besser gesicherte Barriere illegal zu überqueren, um sich in den USA Arbeit zu suchen. Der US-Immigration and Naturalization Service (INS) und die Grenzpolizei verstärken die Überwachung der Grenze. So haben sich seit 1994 die eingesetzten Polizeikräfte auf der US-Seite verdoppelt und an einigen Stellen der Grenze werden neue Mauern gebaut.

Hunderttausende Mexikaner warten an der Grenze auf eine Möglichkeit, illegal in die USA einzureisen. Aber die »Linie« wird militärisch abgeschottet

Mexiko - USA - Die Linie

In Tijuana will eigentlich keiner bleiben. Trotzdem wird die mexikanische Grenzstadt immer größer. Die Busse aus dem Süden bringen jeden Tag Hunderte, deren Reisegepäck in eine Tüte oder einen kleinen Koffer paßt. Menschen aus Guatemala, El Salvador, Nikaragua, die meisten aber aus Mexikos Süden. Auch aus dem Norden, aus den USA, treffen jeden Tag Tausende ein, unfreiwillig. Ihr Gepäck ist genauso ärmlich. Etwa 1,5 Millionen Mexikaner wurden von den USA-Behörden letztes Jahr offiziell des Landes verwiesen.