Journalistische Artikel
Interview mit Onecimo Hidalgo, Repräsentant der Conai (Comision Nacional de Intermediación)
„Der Krieg wird in den höchsten Sphären der Regierung geplant“
Die nationale Vermittlungskommission Conai wurde 1994 von Bischof Samuel Ruiz aus San Cristóbal ins Leben gerufen, um die Verhandlungen zwischen Regierung und EZLN zu begleiten. Durch ihre Arbeit konnte bisher auch in äußerst zugespitzten Situationen die Perspektive auf Dialogverhandlungen aufrechterhalten werden. In den letzten Monaten ist Bischof Ruiz das Ziel einer Kampagne von Regierungsinstitutionen und Militär, die ihn als Mitglied der EZLN bezeichen, und die im November ein Attentat gegen ihn organisiert haben.
Anhänger der PRI massakrieren 45 Tzotzil-Indianer
Massaker in Chiapas
Sie stehen sich direkt gegenüber, keine zwei Meter voneinander entfernt: Die Trauergemeinde mit den drei Gitarristen am Straßenrand, die triste Melodien mit kämpferischem Inhalt singen - über den Aufstand der EZLN 1994, über Kampfflugzeuge und Maschinenpistolen, die sie aufhalten wollen. Und der Lastwagen der "Seguridad Publica", der chiapanekischen Polizei, auf dem rund vierzig Uniformierte genau jene Maschinenpistolen im Anschlag halten. Sie haben den Tzotzil-Indianern des Bezirks Chenalho ihre Toten zurückgebracht - jene 45 Frauen, Kinder und Männer, die am 22.
Revolution nicht lange Gültigkeit
Das Motto "Land und Freiheit", wie von Emilio Zapata gefordert, hatte in Chiapas nach der mexikanischen
Die Großgrundbesitzer konnten ihre Macht nach 1917 bald wieder herstellen und nahmen die verschiedensten Desperados aus Kriegszeiten in ihre Dienste. Ihre Gewalt war damals noch recht allgemein gegen die Campesinos gerichtet und eine Ergänzung zu dem besonderen Rechtssystem, das in den Gehöften herrschte und immer noch herrscht. Diese Pistoleros waren allgemein bekannt.
Interview mit Eduardo Galeano
Wir sind mehr als Geld
Das Gespräch führten Dario Azzellini, Michael Krämer und Boris Kanzleiter
Herr Galeano, am Ende dieses Jahrhunderts klaffen die sozialen Widersprüche weltweit so sehr auseinander wie niemals zuvor in der Geschichte. Sind wir Gefangene eines Systems, das die Menschheit unausweichlich zugrunde richtet?
Durch mehr als einen Grenzzaun von den USA getrennt
Endstation Tijuana
Es ist die mexikanische Grenzstadt zu den USA, eine Stadt des modernen Wilden Westens, direkt an der Pazifikküste gelegen. In Tijuana treffen die Verheißungen des Nordens auf die Verzweiflung des Südens. Sexindustrie, Drogenhandel, Billiglohnfabriken und Armenviertel verbinden sich südlich der militärisch befestigte Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko zu einem Panorama der Depression und des Zivilisationsverfalls.
Die Regierung Fujimori befindet sich mit dem Rücken an der Wand Ein Interview mit Isaac Velazco, Europa-Repräsentant der MRTA
Schwächt die MRTA-Aktion Fujimori?
Während die einen die Besetzung der japanischen Botschafterresidenz für die Schlußpunktaktion der MRTA halten, sind andere fest vom Gegenteil überzeugt. An eine Schwächung des Fujimori-Regimes durch die MRTA glaubt auch Isaac Velazco. Seit ihrer Gründung gehört er der Bewegung an, im Februar 1988 wurde er vom peruanischen Militär verhaftet und anschließend gefoltert. Velazco gelang die Flucht aus dem Gefängnis, er lebte von diesem Zeitpunkt an im Untergrund. Nachdem die Polizei 1993 die Wohnung seiner Familie durchsuchte, beschloß die MRTA-Führung, Velazco nach Deutschland zu schleusen.
Gennaio 1996, Tactical Media Crew
L'azione del MRTA sta indebolendo Fujimori?
Intervista con Isaac Velasco, rappresentante Europeo del Movimento Rivoluzionario Tupac Amaru (MRTA)
Tradotto da Tactical Media Crew (fonte Arm The Spirit)
Baskische Gefangene fordern Grundrechte ein
Häftlinge traten in einen unbefristeten Hungerstreik. Antrag auf Zusammenlegung gestellt
Zwanzig Gefangene aus dem etwa 550 Personen starken baskischen Gefangenenkollektiv befinden sich seit Montag im unbegrenzten Hungerstreik, weitere werden sich wohl im Laufe der Zeit anschließen. Die im französischen und spanischen Staat inhaftierten Männer und Frauen haben gleichzeitig bei der zentralen Leitung der Haftanstalten einen formlosen Antrag auf Zusammenlegung im Baskenland gestellt. Mit ihrem Kampf , den sie seit Anfang diesen Jahres mit verschiedenen Aktionen führen, wollen die baskischen politischen Gefangenen die Respektierung ihrer fundamentalen Rechte erreichen.
Video-Verfahren gegen HB
Die Leitung der baskischen Organisation soll vor dem Kadi erscheinen
Vier Mitglieder der Leitung der baskischen Koalition Herri Batasuna (HB), von der bürgerlichen Presse als politischer Arm der ETA bezeichnet, sollen am heutigen Freitag vor dem Sondergerichtshof „Audiencia Nacional“ in Madrid erscheinen. Ihnen und den restlichen 21 Vertretern und Vertreterinnen HBs, die für die darauffolgenden Tage vorgeladen wurden, wird „Zusammenarbeit mit einer bewaffneten Bande“ vorgeworfen.
ND-Serie AUSLÄNDER IN DEUTSCHLAND: Die ITALIENER der zweiten Generation haben große Identitätsprobleme
Giovannis Eltern kamen aus dem Mezzogiorno
Giovanni lacht, "Zurück? Wohin denn zurück?", fragt er, "Ich bleibe hier - wo soll ich denn sonst hin?". Giovanni ist 24, in Wiesbaden geboren und besitzt einen italienischen Paß. Seine Eltern kamen Anfang der 60er Jahre aus einem kleinen Dorf in Kalabrien nach Deutschland. Sie wollen nun, nachdem sie das Rentenalter erreicht haben, im nächsten Jahr wieder zurück in ihr Dorf.
GIUSEPPINA PAGLIA, PDS-Kandidatin
Ziel für Akademiker
GIUSEPPINA PAGLIA (27), Verkäuferin, lebt in Frankfurt am Main. Sie kandidierte 1994 bei den Wahlen zum Europaparlament auf der Liste der PDS.
Welche Italiener emigrieren heute noch nach Deutschland?
Demonstranten verhinderten Verabschiedung einer umstrittenen Verfassungsreform
Bauern blockierten Nikaraguas Nationalversammlung
Verfassungsreformen, auf die sich Nikaraguas Parlament nach monatelangen Querelen geeinigt hatte, konnten jüngst nicht verabschiedet werden. Aufgebrachte Bauern hielten das Parlament besetzt und verhinderten auch eine geplante Tagung der Abgeordneten an einem Ausweichort.
Gehen Abholzung und Bodenerosion so weiter, ist in 20 Jahren mit Wasserknappheit zu rechnen
Panama leidet unter Ausplünderung der Umwelt
Panama, vor nicht allzulanger Zeit noch wegen seines Wasserreichtums bekannt, könnte, so warnen Experten, spätestens in 20 Jahren von einer riesigen Dürre ereilt werden. Bereits 1992 wurden Strom- und Trinkwasserversorgung rationiert, nachdem man festgestellt hatte, daß der jährliche Niederschlag nur 1 530 Millimeter betrug -statt der durchschnittlich 1 739 Millimeter in den 80er Jahren.
Brasiliens Präsident kündigt Maßnahmen gegen Landarmut an
Cardosos "Agrarreform"
Brasiliens Präsident Fernando Enrique Cardoso hat schon vor Beginn seiner Amtszeit Anfang des Jahres den Landarbeitern große Versprechungen gemacht. Sein Vorhaben, binnen vier Jahren 280 000 Familien anzusiedeln, nennt der 63jährige Soziologieprofessor großspurig "Agrarreform".
Italienische Promis setzten sich für Landsfrau ein
US-Gefängnisse im Visier
Italienische Intellektuelle fordern die Überführung der seit 13 Jahren in den USA inhaftierten Italienerin Silvia Baraldini nach Italien. Sie wurde 1982 wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur Flucht für die schwarze Revolutionärin Assata Shakur zu 43 Jahren Haft verurteilt. Das harte Urteil wurde gesprochen, obwohl ihr weder Waffenbesitz noch Angriffe auf Personen vorgeworfen wurden.
Italienische Promis setzten sich für Landsfrau ein
US-Gefängnisse im Visier
Italienische Intellektuelle fordern die Überführung der seit 13 Jahren in den USA inhaftierten Italienerin Silvia Baraldini nach Italien. Sie wurde 1982 wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur Flucht für die schwarze Revolutionärin Assata Shakur zu 43 Jahren Haft verurteilt. Das harte Urteil wurde gesprochen, obwohl ihr weder Waffenbesitz noch Angriffe auf Personen vorgeworfen wurden.
Italienische Promis setzten sich für Landsfrau ein
US-Gefängnisse im Visier
Italienische Intellektuelle fordern die Überführung der seit 13 Jahren in den USA inhaftierten Italienerin Silvia Baraldini nach Italien. Sie wurde 1982 wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur Flucht für die schwarze Revolutionärin Assata Shakur zu 43 Jahren Haft verurteilt. Das harte Urteil wurde gesprochen, obwohl ihr weder Waffenbesitz noch Angriffe auf Personen vorgeworfen wurden.
"Chiquita" verweist auf EU-Importbeschränkungen, um noch rücksichtsloser in Zentralamerika abzukassieren
Die Banane - Zankapfel von Konzernen und Bauern
Bananen sind beliebt und trotz des jüngsten Preisanstieges billig. In der Kaufhalle an der Ecke kostet das Kilo der krummen gelben Frucht gegenwärtig zwar 2,98 DM - das ist aber immer noch zu wenig für die Produzenten, die für die niedrigen Preise auf dem europäischen Markt zahlen müssen.
Fragen an Rechtsanwalt LEM WEINGLASS
Chancen für Mumia?
Pennsylvanias Gouverneur Thomas Ridge hat die Hinrichtung Mumia Abu-Jamals für den 17. August angesetzt. Was tun Sie jetzt?
Polizei ging gegen Siedlung rechtsextremer Chiledeutscher vor
Aus für die Colonia Dignidad?
Nur einen Tag nach seiner illegalen Wiedereröffnung wurde das Krankenhaus der von Immigranten deutscher Herkunft bewohnten rechtsextremen Ansiedlung Colonia Dignidad in Chile von der Polizei wieder geschlossen.
Uniformierte Hatz auf schwarze MigrantInnen in Italien
Rassistische Polizeiübergriffe
In Genuas Altstadt veranstalteten etwa 400 Polizisten, in Kampfanzügen und mit Helm und Knüppeln bewaffnet, eine Hetzjagd auf vorwiegend schwarze MigrantInnen.
600 Soldaten patrouillieren an der apulischen Küste / Scharfe Kritik der Linken an Politik des Fremdenhasses
Italien schottet sich gegen Flüchtlinge ab
Ende April als Gesetzesdekret verabschiedet, ist diese Woche die Kontrolle der süditalienischen Küsten durch die Armee Wirklichkeit geworden. Italiens Linke hat die Maßnahme scharf kritisiert und wirft der Regierung vor, Fremdenhaß bewußt zu schüren.
Fast 400 Gewerkschafter verhaftet / Aufruf zum Widerstand aus dem Gefängnis
Wieder Ausnahmezustand in Bolivien
Nach sechs unruhigen Streikwochen rief Boliviens Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada vergangene Woche den Ausnahmezustand aus. Fast 400 Gewerkschafter wurden verhaftet. In den Städten patrouillieren Polizei und Militär. Dennoch ist bereits für heute eine Fortsetzung der Proteste angekündigt.
Fast 400 Gewerkschafter verhaftet / Aufruf zum Widerstand aus dem Gefängnis
Wieder Ausnahmezustand in Bolivien
Nach sechs unruhigen Streikwochen rief Boliviens Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada vergangene Woche den Ausnahmezustand aus. Fast 400 Gewerkschafter wurden verhaftet. In den Städten patrouillieren Polizei und Militär. Dennoch ist bereits für heute eine Fortsetzung der Proteste angekündigt.
20. April: Für ImmigrantInnen und Jugendliche Widerstandstag
"Die Straßen gehören uns"
Seit 1989 gibt es jedes Jahr am 20.4. in Berlin eine Demonstration gegen Rassismus und Faschismus. Die meisten Teilnehmenden sind ImmigrantInnen und Nicht-Szene-Jugendliche. Viele deutsche Antifa-Gruppen haben dem Konzept bisher ablehnend gegenüber gestanden und statt dessen Fahr- und Schutzwachen organisiert.
Senat warnte: Bleibt daheim!
Mit vollem Einsatz protestierten Anwohner gegen Einebnung eines Spielplatzes in Friedrichshain
Umkämpfter Spielplatz
Die Sprengmeister staunten nicht schlecht, als sie am frühen Dienstagmorgen das künftige Baugelände der Commercial GmbH, Boxhagener/Ecke Kreutzigerstraße in Berlin-Friedrichshain betraten, um es auftragsgemäß nach Blindgängern aus dem zweiten Weltkrieg abzusuchen. Statt der erwarteten Freifläche fanden sie den dort seit fast drei Jahren existierenden Abenteuerspielplatz vor. Nicht genug damit, es hatten sich nämlich auch noch etwa 50 AnwohnerInnen, zumeist aus besetzten und ehemals besetzten Häusern Friedrichshains, dort versammelt, um gegen die Räumung des Spielplatzes zu protestieren.
Geheimdienst leugnet Verstrickung in zwei Morde in Guatemala
Oberst Alpirez diente der CIA
Ein guatemaltekischer Oberst, der die Exekution eines Guerilla-Comandante und eines USA-Bürgers anordnete, war - wie sich jetzt herausstellte - Mitarbeiter der CIA. Der Geheimdienst war über die Morde informiert und versuchte jahrelang, die Angelegenheit zu vertuschen.
Ex-Hausbesetzer bauen ein Tagungsgebäude in Wernsdorf
22 Jahre voller Projekte
Wilhelmstraße, nahe der ehemaligen Mauer, mitten im zukünftigen Stadtzentrum Berlins. Vor nicht einmal 20 Jahren prägten hier Kriegsruinen und Freiflächen das Bild, heute wird emsig gebaut. Büro-, Verwaltungs- und Geschäftsbauten schießen aus dem Boden. Mitten drin steht ein Haus mit bunter Fassade, es wirkt wie das berühmte gallische Dorf, allein im feindlichen Territorium.
Das Modellprojekt „Ökologisches Jahr“ soll eingestellt werden
„Mach dir mal keine Sorgen...“
Das im Juli 1993 in Berlin als Modellprojekt des Senats gestartete „Ökologische Jahr“ steht kurz vor dem Aus. Da der Haushaltsausschuß des Senats von den zur Finanzierung des Projekts notwendigen zehn Millionen DM nur fünf Millionen genehmigte, wurde den Jugendlichen, ungeachtet ihrer teilweise länger laufenden Verträge, ein Ende ihrer Tätigkeit zum 30. Juni diesen Jahres mitgeteilt.
Seit 1973 behauptet sich in Berlin-Kreuzberg ein Alternativprojekt – derzeit ist der Kampf gegen Spekulanten zu gewinnen
Das Tommy-Haus
In der Kneipe tummeln sich zwei Dutzend Leute, in der Kiezküche wird ein preiswertes Menü serviert, und im großen Saal laufen gerade die letzten Vorbereitungen für ein Reggae-Konzert. Leicht ist es nicht, über die Projekte im und um das „Tommy-Haus“ den Überblick zu behalten. Das Gebäude mit den bunten Fassadenmalereien in der Wilhelmstraße in Berlin-Kreuzberg, in dem etwa 40 Personen wohnen, wurde im März 1973 von jugendlichen Obdachlosen und Trebegängern besetzt. Sie wollten für sich gemeinsam und selbstbestimmten Wohnraum schaffen.