unORTnung VI

Eröffnung:         Fr. 19. Nov. 2010: 19:00 Uhr, Performance: Hilde Fuchs. Ida- Marie Corell.

Öffnungszeiten: Sa. 20. Nov.: 14- 20:00 Uhr

                       So. 21. Nov.: ab 11:00 Uhr Brunch, open end

Kurtiert von: Veronika Barnas und Elke Krasny

TeilnehmerInnen:

Betsabeh Aghamiri/Gerald Grestenberger. Sherine Anis. Daniel Aschwanden.
Clemens Bauder/Gregor Graf. Sonja Bendel. Carla Bobadilla. Uwe Bressnik.
Ida- Marie Corell. Carla Degenhardt/Barbara Unger- Wiplinger. Antonia Dika.
Anna Dworak. Silvia Ederer. Melanie Ender. Nicola Feiks/Gregor Jakob.
Susanna Flock. Hilde Fuchs. Terri Frühling/Wolfgang Fuchs. Anke Hagemann.
Frank Hagen. Michael Hieslmair/Michael Zinganel. IEFS Kiesling & Stolberg.
Klara Kohler. Kombinat Happy Girls. Aino Korvensyrjä. Jakob Neulinger.
Paran Pour. red park/WOLKE 7. Johanna Reiner. Karin Reisinger. Claudia Rohrauer.   
Gerald Rossbacher. Tim Sharp. Elisabeth Schafzahl. Cynthia Schwertsik/Michael Endlicher.
Renee Stieger/Betty Wimmer. Gabriel Tempea. Johanna Tinzl/Stefan Flunger.
thus & hence. Ronja Vogl. Roland Wegerer. Natalia Zaluska. Zweintopf.

Die Ausstellungsreihe „unORTnung“ hat sich der temporären Besetzung leerstehender Räumlichkeiten in Wien,
zur Bespielung durch ortsspezifische künstlerische Interventionen verschrieben. Im ehemaligen Kartographischen Institut, im 8. Bezirk, findet die Reihe mit der Ausgabe „VI“  ihren Endpunkt in der künstlerisch
topographischen Vermessung eines Wiener Orts in seinen historischen wie zeitgenössischen und global aufzufassenden Bezügen. Nachdem sich die letzten Ausgaben mit Situationen an der Peripherie bzw. den Außenbezirken Wiens auseinandersetzten, kommt es nun zur Interpretation eines innerstädtischen Bereichs.

Elke Krasny, die als Co-Kuratorin fungiert, ist Kulturtheoretikerin mit den Arbeitsschwerpunkten Kunst, Architektur und Urbanismus des 20. und 21. Jahrhunderts, Kunst- und Architekturtheorie,
Gender Studies, Bildung; Ausstellungs- und Architekturkritikerin, freie Kuratorin im  Architekturzentrum
Wien und Lehrbeauftragte an der Akademie der bildenden Künste.

Demnächst wird ehemalige Kartographische Institut zu einem Altenheim umgebaut und der bis dato „verschlossene“ Ort wird nun, gleichsam ein letztes Mal in dieser Gestalt der Stadt geöffnet. Über 50 KünstlerInnen „erobern“ sich das ehemalige Kartographische Institut und werden es mit speziell für den Ort entwickelten interdisziplinären Projekten neu interpretieren, raumspezifisch  befragen, kartographisch mappen und performativ ausloten.  Methoden und Auswirkungen von Kartographie allgemein sowie die Geschichte, Funktion und Bedeutung des ehem. Kartographischen Institutes, werden inhaltlich und räumlich thematisiert.

Nur selten kann in Wien in einem experimentellen Setting mit ungewöhnlichen Räumen auf Zeit interagiert werden. Diese Chance eröffnet die kuratorische Praxis von „unORTnung“. Es wird ort- und zeitspezifisch ausgewählt und eingeladen. Der Begriff der „site-specificity" ist  ein vielschichtiger und kann von der Reaktion auf einen physischen Ort bis zu einer spezifisch behandelten Frage reichen. In diesem erweiterten Sinn des Ortsspezifischen sind  die 50 Positionen, die mit dem Kartographische Institut interagieren, auf mehrfacher Ebene als ortsspezifisch zu lesen, räumlich wie thematisch.
Sie erstellen identitäre Kartographien des Postkolonialen, greifen kritisch politische Tatbestände des heutigen Europa auf, erzeugen assoziativ-poetische Landkarten  und verbinden den Ort durch die künstlerische Recherchen in seine Vergangenheit mit aktuellen Fragen der Vermessung. 

Das ehemalige Kartographische Institut, das bereits lange leer steht, war ein Nebengebäude des Militärgeographischen Institutes (MGI). Es beheimatete vier Abteilungen: Photographie, Photolithographie, Lithographie und Presse. Bevor es diese Funktionen innehatte, war es ein Bettenmagazin des Militärs. Der Zuständigkeitsbereich des MGI umfasste die gesamte österreichisch-ungarische Monarchie.  In Österreich gingen die Agenden des MGI nach dem Ersten Weltkrieg an das Bundesvermessungsamt und das Kartographische Institut über, wobei von letzterem die Erdmessung und Topographie 1923 im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aufgingen.

Lugar de celebración:
im Ehemaligen Kartographischen Institut | Krotenthallergasse 3 | 1080 Wien | Austria
http://www.unortnung.net/SEITEN/VI.html