Relaciónes laboral
Dario Azzellini: "Crisis and workers' control," talk at Athens Biennale
Dario Azzellini: "Crisis and workers' control":
Arbeiterkontrolle in Venezuela
Journal-Schwerpunkt: Den Betrieb übernehmen
Cooperativismo, economía solidária e autogestão
Economía solidaria, formas de propiedad colectiva, nacionalizaciones, empresas socialistas, co- y autogestión en Venezuela
Universidade Estadual Paulista, Faculdade de Filosofia e Ciências, Marília: Unesp-Marília-Publicações, ISSN 1519-0110, pp. 5-30.
collective ownership, expropriation, and workers self-management
Venezuela’s solidarity economy
The essay appraises and analyzes different organizational efforts of the Bolivarian government in Venezuela to achieve a democratization of property and management of means of production. The different approaches adopted since 2000 (first a strengthening of cooperatives, then the creation of Social production companies [EPS] and finally the Socialist Enterprises as well as the concept of endogenous development, normative orientation of production organization, and state job training) are described and critically analyzed.
Stand der Bewegung? Protest Globalisierung Demokratie – eine Bestandsaufnahme
Krise der Repräsentation – Ablehnung der Politik
Was ist nach Prag, Seattle und Genua aus dem globalisierungskritischen Protest geworden? Der Sammelband versucht eine Bestandsaufnahme der globalisierungskritischen Bewegung im Moment ihres - scheinbaren? - Stillstands. Die Autoren und Autorinnen diskutieren die neuralgischen und kritikwürdige Punkte der Bewegung - von der großen Staatsnähe vieler NGOs bis zum latenten Antisemitismus manch globalisierungskritischer Rhetorik. Sie fragen aber auch nach der Zukunft und den Potenzialen des Protests.
Ein Gespräch mit Dario Azzellini
Durchsetzbar ist nur das, was politisch erkämpft wird
Dario Azzellini ist Diplompolitologe, Autor und Übersetzer. Er arbeitet als freier Journalist und Fotograf für Printmedien, Radio und Fernsehen und ist Mitarbeiter der Zeitschrift Arranca. Er lebt in Berlin und leitete dort 1999/2000 die deutsche Sektion der Moriana-Studie, einer Untersuchung zur Transformation der Arbeit im metropolitanen Raum. Moriana ist der Name einer der „unsichtbaren Städte“ nach Italo Calvino, einer Stadt mit zwei Gesichtern: Hinter der reich verzierten Fassade verrotten langsam die Überbleibsel einer vergangenen Epoche.
Ist die Kultur Arbeit (oder) Kunst?
Selbständige Beschäftigung – Zwang oder freie Entscheidung?
Zuerst möchte ich kurz zu dem Moriana Projekt etwas sagen. Es wurde in 7 Städten durchgeführt, und war ein europäisches Forschungsprojekt von einem italienischen Forschungsinstitut. Es ging um die Situation von Kleinstselbstständigen, FreiberuflerInnen etc. Dies mit einem erneuerten Ansatz dessen, was früher einmal Arbeitermituntersuchung hiess, nämlich militante Untersuchung.
Vom präfordistischen Relikt zum Arbeitskraftunternehmer als Gesellschaftsmotor
Selbstständige – Marktrambos oder soziale Wesen?
Selbstständig Beschäftigten wird in der Öffentlichkeit ein erhöhter Individualismus und Egoismus nachgesagt. Gleich, ob die ihnen zugeordneten Eigenschaften positiv oder negativ bewertet werden, scheint Einigkeit zu bestehen, dass sie kein Interesse an einer organisierten Interessensvertretung haben. Sei es weil sie in Gewerkschaftsform als anachronistisch und fortschrittshemmend angesehen wird oder weil die vermeintlich privilegierte Situation der Selbstständigen eine Interessensvertretung überflüssig oder unerwünscht macht.
Lohnarbeit macht glücklich?
Selbständige sind Kapitalisten?
Dass Arbeit und Produktion seit einigen Jahrzehnten einem rasanten Wandel in Form und Inhalt unterliegen, ist mittlerweile schon ein Allgemeinplatz. Doch die Reaktionen der Linken auf diese Veränderungen sind nach wie vor erschreckend. Die alte staatsfixierte Linke, also alle Kinder der Sozialdemokratie, von den Gewerkschaften bis hin zu den Parteikommunisten jeglicher Couleur, hat sich im Groben auf zwei Positionen verteilt: auf der einen Seite die "besseren Modernisierer", die Sozialdemokraten, mit denen wir es in fast allen Staaten der EU zu tun haben und deren "Neoliberalismus" sich vom us-amerikanischen Modell nur darin unterscheidet, dass diese den Sozialstaat (noch stärker als bisher) in eine Zwangsgemeinschaft verwandeln, um so das wegfallende Disziplinierungsmoment "Lohnarbeit" durch andere zu ersetzen und gleichzeitig Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse zu deregulieren. So wird das Bild des "aktivierenden Staates" propagiert, d.h. eine Abkehr vom früheren Wohlfahrtsstaat im Rahmen dessen - mal ganz abgesehen von seiner Disziplinierungs- und Kontrollfunktion - die Unterstützung ein Recht darstellte und die EmpfängerInnen in erster Linie alimentiert wurden. Das führt zu einem Modell staatlicher Förderung, in dem für Unterstützung eine Gegenleistung erwartet wird und die EmpfängerInnen von Unterstützung "animiert" (besser gesagt: gezwungen) werden sollen, die Leistungen nicht mehr in Anspruch zu nehmen und sich "Arbeit zu suchen". Da dies auf dem regulären Arbeitsmarkt kaum noch möglich ist, wird die "Selbstständigkeit" als Allheilmittel und Chance propagiert. So zahlt etwa das Arbeitsamt an "Arbeitslose", die eine selbstständige Aktivität in die Wege leiten, die Unterstützung sechs Monate weiter - danach erlöschen aber jegliche Ansprüche. Dass es sich hierbei um die Durchsetzung von Maßnahmen handelt, die darauf abzielen, Arbeitsverhältnissse weiter zu deregulieren und die in einen ideolgogischen Rahmen eingebettet sind, ist offensichtlich. Die hierin propagierten Anforderungen stehen aber im Widerspruch zur Selbstwahrnehmung vieler selbstständig Beschäftigter ...
Leben in Berlins armen Stadtteilen
Ohne Schattenökonomie geht nichts
Wenn am 1. Januar 2001 die PDS-Hochburg Friedrichshain und die Grünen-Hochburg Kreuzberg im Rahmen der Gebietsreform zusammengelegt werden, entsteht mit 250.000 EinwohnerInnen einer der größten - und ärmsten - Bezirke Berlins. Der traditionsreiche Westbezirk Kreuzberg, Zentrum der Hausbesetzerbewegung der 80er Jahre, der radikalen Linken, StudentInnen und MigrantInnen sowie der Ostbezirk Friedrichshain, Herz der Hausbesetzerszene der 90er, haben als ehemalige Arbeiterviertel in den 90er Jahren eine massive Deindustrialisierung erlebt.