In Venezuela passieren außerordentliche Dinge. Hierzu startet eine Informationstour

Weltweit folgenreichster Umgestaltungsprozeß

Seit der Wahl von Hugo Chávez zum Präsidenten Venezuelas 1998 findet in dem südamerikanischen Land einer der weitreichendsten sozialen, ökonomischen und politischen Umgestaltungsprozesse der Welt statt. Interessant ist dabei vor allem der im Projekt der »bolivarianischen Revolution« herrschende politische Pluralismus und die breite Beteiligung von Basisorganisationen an der Gestaltung der Gesellschaft. Millionen Menschen haben sich in den vergangenen Jahren, und vor allem seit dem Putschversuch der rechten Opposition im April 2002, in verschiedensten Basisorganisationen und Gruppen zusammengefunden.

Während der venezolanische Prozeß einer zutiefst partizipativen Demokratie und einer Veränderung auf friedlichem Wege in vielen Ländern Lateinamerikas für die Linke und soziale Bewegungen bereits Beispielcharakter erlangt hat, ist er in Europa und vor allem im deutschsprachigen Raum weitgehend unbeachtet geblieben. Die hiesigen Medien wiederholen stur die Propaganda der von der rechten Opposition kontrollierten großen Medien Venezuelas, und selbst in der Linken ist wenig über die Wirklichkeit Venezuelas bekannt.

Die Gruppe FelS (Für eine linke Strömung) und die Zeitschrift Arranca! haben daher eine Veranstaltungsrundreise organisiert und dazu die Journalistin Zenaida Da Costa Suárez nach Europa eingeladen. Sie ist eine Aktivistin des Basisnetzwerkes »Vereinigung der sozialen Netzwerke und Organisationen« (ANROS) in dem sich seit Gründung im Jahr 2000 knapp 1000 Basisorganisationen zusammengefunden haben, um sich gegenseitig in Bildungsarbeit zu unterstützen, strategische Debatten zu führen und so möglichst gemeinsam politisch im bolivarianischen Prozeß zu agieren. Darüber hinaus beteiligt sich Zenaida Da Costa am venezolanischen Medienobservatorium, das die Funktion und Arbeitsweise der Medien in sozialen Konflikten untersucht.

Zenaida Da Costa wird auf den Veranstaltungen auf das Konzept der partizipativen Demokratie und die Basisorganisierung in Venezuela eingehen. Dabei soll es vornehmlich um die Perspektive der sozialen Bewegungen im bolivarianischen Prozeß gehen. Dazu wird der auch der Dokumentarfilm »Eine andere Art ist möglich ... in Venezuela« von Elisabetta Andreoli, Gabriele Muzio und Max Pugh gezeigt.

* heute in Berlin, 19 Uhr, Veranstaltungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a; 3.11. Mainz, la comunidad católica de habla hispana, Franz-Liszt-Str. 1; 4.11. Köln, 20 Uhr im SSK, Liebigstr. 25; 5.11. Bonn, 19.30 Uhr in Carls Bistro, Raum 3, Nassestraße 15; 8.11. Münster, 14 Uhr, Die Brücke, Wilmergasse 2