Plan Colombia
Die USA intervenieren immer stärker in einem Konflikt, den sie nicht gewinnen können
Das neue kolumbianische Kriegsmodell
Mit der Umsetzung des Plan Colombia intensivieren die USA den Kampf gegen die Guerillas FARC und ELN. Eine massive Aufrüstung der kolumbianischen Armee und ein zunehmender Einsatz privater Sicherheitsfirmen sollen die Paramilitärs künftig überflüssig machen. Als Ziel des Krieges bleibt vermutlich nur die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Kolumbien.
Der »Plan Colombia« verschont die Drogen-Oligarchie
Blinder Fleck im Pulverkrieg
In Kolumbien haben erste Maßnahmen des »Plan Colombia« begonnen. Er soll das Drogenproblem lösen und die Entwicklung der ländlichen Regionen ankurbeln, verspricht die kolumbianische Regierung. Doch längst hat sich der Plan als Rechtfertigung für militärische Aufrüstung entpuppt. Dabei werden die ökonomischen Strukturen des Drogenhandels ebenso ignoriert wie die gesundheitlichen und ökologischen Folgen der Drogenbekämpfung.
von Dario Azzellini
"Drogenbekämpfung" mit Söldnertruppen aus den USA
Plan Colombia in Aktion
Beim Antrittsbesuch des kolumbianischen Präsidenten Andrés Pastrana in Washington bekräftigte er gemeinsam mit seinem neuen Kollegen George Bush, die beiden Regierungen wollten den Plan Colombia vorantreiben. Als Drogenbekämpfungsprogramm getarnt wird so mit US-amerikanischer Finanz- und Militärhilfe der Kampf gegen die linksgerichteten Guerillas intensiviert.
An der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela protestieren immer mehr Menschen gegen den Plan Colombia. Die Region entwickelt sich zum Kriegsgebiet
Pastranas Buschkrieg
Es war eine gute Woche für den kolumbianischen Präsidenten Andrés Pastrana. In Washington traf er mit dem US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush zusammen, der ihm die Unterstützung der USA bei der Ausweitung des bilateralen Handels und der Fortführung des Plan Colombia zusagte.
Ecuadorianische Regierung schließt Abkommen mit der indianischen Organisation CONAIE
Abkommen unterzeichnet
Die ecuadorianische Regierung und die indianische Organisation CONAIE unterschrieben am 7.Februar ein Abkommen, um die seit 29.Januar massiv anhaltenden Proteste zu beenden. Die Gespräche zwischen der Regierung und 80 Delegierten verschiedener Indianerorganisationen kamen zustande nachdem Präsident Gustavo Noboa einwilligte direkt mit dem Vorsitzenden der CONAIE Antonio Vargas zu verhandeln. Das hatte er zuvor abgelehnt.
Der von der kolumbianischen Regierung vorgelegte "Plan Colombia" existiert in unterschiedlichen Fassungen, die jeweils an der Politik der Geberländer ausgerichtet sind
Schafft einen, zwei, viele Pläne
Es ist unser großes nationales Interesse, den Kokain- und Heroin-Fluss in Richtung unserer Grenzen zu stoppen und in Kolumbien und der Region den Frieden, die Demokratie und das Wirtschaftswachstum zu fördern", erklärte US-Präsident William Clinton, als er für die Jahre 2000 und 2001 eine Militärhilfe für Kolumbien in Höhe von insgesamt 1,574 Milliarden US-Dollar bekannt gab. Diese muss nun nur noch vom Kongress gebilligt werden.