Vortrag und Diskussion mit Dario Azzellini

Arbeiter*innen als Boss. Des Glückes eigener Schmied!

Was tun, wenn der Betrieb schließt? Es folgt Arbeitslosigkeit, v.a. für ältere Mitarbeiter*innen kann sie bis zur Rente dauern. Manchmal können die Beschäftigten eine Abfindung erstreiten, doch wie lange reicht diese?

In den vergangenen Jahren haben Arbeiter*innen in verschiedenen Ländern ihren Betrieb besetzt und dafür gekämpft ihn in Selbstverwaltung weiter zu führen. Dazu gehören u.a. Metall- und Schuhfabriken, Krankenhäuser, Druckereien, Hotels und Fast-Food-Restaurants. Allein in Argentinien existieren heute dadurch über 430 Betriebe unter demokratischer Arbeiterkontrolle. Diese haben nicht nur Arbeitsplätze, lokale Produktion und lokale ökonomische Kreisläufe erhalten, sondern auch ihre Arbeitsweise verändert. Hinzu kommen weitere Betriebe in Lateinamerika, und im Zuge der Krise ab 2008 auch in den USA, in Italien, Frankreich und Griechenland, sowie in anderen Ländern der Welt. Dario Azzellini ist promovierter Soziologe und Politikwissenschaftler. Er arbeitet im Promotionsstudiengang Entwicklungsstudien der Autonomen Universität von Zacatecas, Mexiko. Sein Forschungsschwerpunkte sind Arbeit, lokale und Arbeiterselbstverwaltung und Soziale Bewegungen. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen auf Deutsch gehören Mehr als Arbeitskampf! Workers weltweit gegen Autoritarismus, Faschismus und Diktatur (VSA 2021) für die RLS und Vom Protest zum sozialen Prozess: Betriebsbestzungen und Arbeiten in Selbstverwaltung (VSA 2018). www.azzellini.net


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