América Latina

Der Plan Puebla Panama soll den mexikanischen Süden befrieden und für den Weltmarkt fit machen

Frieden durch Kapital

Der mexikanische Südosten braucht den Fortschritt«, verkündete Mexikos Präsident Vicente Fox kürzlich vor zentralamerikanischen Unternehmern und den Gouverneuren der südlichen Bundesstaaten des Landes. Die illustre Runde war von Fox eingeladen worden, um der ersten öffentlichen Vorstellung des Industrialisierungs- und Modernisierungsprogramms Plan Puebla-Panama beizuwohnen.

Valium für Diego

Mexiko: Zapatisten im Kongress

Seltene Gäste kamen am vergangenen Donnerstag in den mexikanischen Kongress: Um elf Uhr betraten die vermummten Delegierten der EZLN und Dutzende weitere Vertreter und Vertreterinnen indigener Organisationen den Sitzungssaal, dem fast alle Abgeordneten der Regierungspartei Pan fern geblieben waren.

Auch Subcomandante Marcos fehlte. Comandante Esther, die als erste am Rednerpult das Wort ergriff, erklärte: »Als militärischer Befehlshaber hatte er die Aufgabe, uns auf dieses Pult zu bringen, und das hat er getan. Nun ist unsere Stunde.«

Seit drei Monaten stellt die konservative Pan in Mexiko den Präsidenten. Ein Gespräch mit paco Ignacio Taibo II über das politische und soziale Klima im Land

Die Monster von Fox

Als Vicente Fox im Dezember vergangenen Jahres die Präsidentschaft in Mexiko übernahm, kam das einer politischen Sensation gleich. Über siebzig Jahre lang hatte es kein Kandidat der Opposition in dieses Amt geschafft. Mit seiner Wahl im Sommer wurde die »perfekte Diktatur« der laizistischen Staatspartei PRI (Partei der Institutionalisierten Revolution) beendet.

EZLN — ethnische Reformorganisation?

Mexico

Die Zapatistas wollten, so der offizielle Grund der Reise, vor dem Kongress in Mexiko-Stadt ihren Standpunkt zu der Gesetzesinitiative über "indianische Rechte und Kultur" darlegen. Doch der wirkliche Grund ist die erneute Mobilisierung der Linken und die Stärkung der sozialen Bewegungen. Die EZLN nutzt die Reise, um ihre politischen Vorstellungen direkt und ungefiltert der Bevölkerung mitzuteilen und für Bündnisse und Unterstützung zu werben. Das ist gelungen.

"Drogenbekämpfung" mit Söldnertruppen aus den USA

Plan Colombia in Aktion

Beim Antrittsbesuch des kolumbianischen Präsidenten Andrés Pastrana in Washington bekräftigte er gemeinsam mit seinem neuen Kollegen George Bush, die beiden Regierungen wollten den Plan Colombia vorantreiben. Als Drogenbekämpfungsprogramm getarnt wird so mit US-amerikanischer Finanz- und Militärhilfe der Kampf gegen die linksgerichteten Guerillas intensiviert.

Neue Verhandlungen zwischen FARC und Regierung in Kolumbien

Guerilla und Regierung im Gespräch

Nach Wochen der Anspannung sprechen seit Anfang Februar in Kolumbien Guerilla und Regierung wieder miteinander. Präsident Andrés Pastrana und Manuel Marulanda, Kommandant der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens, FARC, kündigten eine Wiederaufnahme des stockenden Verhandlungsprozess an.

Die Kampagne der EZLN stärkt die mexikanische Linke

Auf in die Hauptstadt!

Seit Ende Februar reist eine Delegation der EZLN quer durch Mexiko, um am 10. März in Mexiko-Stadt einzutreffen. Die Zapatistas wollen dort, so die offizielle Begründung, den Kongress-Abgeordneten ihren Standpunkt zu der Gesetzesinitiative über »indianische Rechte und Kultur« darlegen. Doch der wirkliche Grund für die Reise dürfte in dem Versuch liegen, die sozialen Bewegungen zu stärken und für eine neue Mobilisierung der Linken zu sorgen.

An der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela protestieren immer mehr Menschen gegen den Plan Colombia. Die Region entwickelt sich zum Kriegsgebiet

Pastranas Buschkrieg

Es war eine gute Woche für den kolumbianischen Präsidenten Andrés Pastrana. In Washington traf er mit dem US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush zusammen, der ihm die Unterstützung der USA bei der Ausweitung des bilateralen Handels und der Fortführung des Plan Colombia zusagte.

Friedensverhandlungen zwischen FARC und kolumbianischer Regierung wieder aufgenommen

Terror trotz Friedensverhandlungen

Nach zwei Tagen und insgesamt 16 Stunden intensiven Gesprächen zwischen dem kolumbianischen Präsidenten Andrés Pastrana und Manuel Marulanda, genannt "Tirofijo", dem obersten Kommandanten der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) konnte am 9.Februar verkündet werden, dass der Verhandlungsprozess wieder aufgenommen wird.

Der lange Marsch hat begonnen: Am Samstag machte sich eine EZLN-Delegation auf den Weg zum Präsidenten Fox

Zapatisten unterwegs

Wer versöhnliche Worte erwartet hatte, sah sich getäuscht. Als sich am vergangenen Samstag Abend 23 Comandantes und der Subcomandante Marcos der EZLN in San Cristobal von rund 10 000 Sympathisanten verabschiedeten, um eine zweiwöchige Tour nach Mexiko-Stadt zu beginnen, sprachen sie Klartext. Lediglich einen »Frieden der Lüge« biete der neue Präsident Vicente Fox an. Die zapatistische Basis, die aus den Dörfern in das Kolonialstädtchen im Hochland des südmexikanischen Bundesstaates Chiapas gekommen war, applaudierte.