Haiti

USA treten der UNO die Aufsicht über Haiti ab

Im Westen nichts Neues

Am 31. März übernehmen die Vereinten Nationen die Aufsicht über Haitis weiteren Werdegang. Eine Friedenstruppe aus 6.000 Soldaten, 2.400 davon US-Amerikaner, und 900 Polizisten soll zunächst ein Jahr im Karibik-Staat verweilen, Wahlen vorbereiten sowie 1500 Soldaten und 3000 Polizisten ausbilden.

Die USA schieben Flüchtlinge ab und haben den neuen alten Präsidenten Haitis offenbar fest im Griff

Enttäuschung über Aristides macht sich breit

Die USA setzen mit Gewalt die Abschiebung haitianischer Flüchtlinge vom US-Marinestützpunkt Guantanamo nach Haiti fort. In den nächsten zehn Tagen soll die Zwangsrückführung der letzten etwa 4500 Haitianer, die seit sechs Monaten in einem Lager interniert sind, beendet werden. Zeitweise wurden dort bis zu 20 500 Flüchtlinge in Zeltunterkünften von US-Militärs festgehalten. In Haiti selbst will Washington die Befehlshoheit über die dort stationierten Truppen im März an die UNO abgeben.

Er geht, er geht nicht, er geht, er geht nicht. Er geht!

Rente gut – alles gut?

Nun ist er endlich zurückgetreten. Nach einem langandauernden Verwirrspiel hat der haitianische Militärdiktator Raoul Cédras endlich seinen Rücktritt verkündet. Ins Ausland wolle der Armeegeneral gehen, verkündete der US-Verteidigungsminister William Perry. Warum auch nicht, er hat in den letzten Jahren sicher genügend Millionen auf seine Privatkonten transferiert. Zwar verkündete er vor einigen Tagen noch trotzig und zynisch, er wolle in Haiti bleiben, "schließlich könnten in einer Demokratie alle leben", doch seine Sicherheit ist ihm nun wichtiger.

Eine Amnestie wird Haiti keine Stabilität bringen

Mord straffrei?

Fünf Menschen starben, als ein Zivilpolizist die Bombe in eine Demonstration von Aristide-Anhängern warf. Die Demonstranten erkannten den Täter, doch die US-Militärs waren rechtzeitig zur Stelle, um den Mörder mit Waffengewalt vor der aufgebrachten Menge zu schützen.

Mehr als kosmetische Veränderungen der Machtstrukturen liegen gewiß nicht im Interesse Washingtons

Kann Aristide die Hoffnungen seiner Landsleute erfüllen?

Haitis gewählter Präsident Aristide hatte lange gezögert, bis er sein zurückhaltendes Einverständnis zum USA-Militäreinsatz äußerte. Auch in der ihn stützenden politischen Bewegung "Lavalas" (Kreolisch für "Erdrutsch") gab es unterschiedliche Meinungen. Doch alle waren sich einig über die Gefahren US-amerikanischer Militärpräsenz.

Regierung der Dominikanischen Republik läßt Kontrolle der Grenze zu Haiti zu

Zweifelhafter Wahlsieg

Am Dienstag wurde der bisherige Präsident der Dominikanischen Republik, Joaquin Balaguer, von der Wahlbehörde als Sieger der Wahlen vom 16. Mai vorgestellt. Gleichzeitig stimmte die Regierung, bisher wichtigster Verbündeter der haitianischen Diktatur, einer internationalen Überwachung der einzigen Landgrenze des Nachbarstaates zu.

Ein Ende der Gewalt ist auf Haiti nicht abzusehen

Staatsterror

Bewaffnete Zivilisten, unterstützt von Sicherheitskräften, stürmten in Port-au-Prince eine Armensiedlung, brannten 200 Hütten nieder und ermordeten vier Personen. Das Viertel galt als Bastion der Anhänger des 1991 weggeputschten Aristide.

Friedensnobelpreisträger OSCAR ARIAS aus KOSTARIKA über Korruption und Schulden

Gegen den Zynismus des „business is business“

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