Latin America

Interview mit Prof. Horst-Jürgen Schwartz, engagiert in der Kampagne "Milch für Kubas Kinder":

Tierhaltung künftig mit eigenen Ressourcen

Prof. Horst-Jürgen Schwartz, Professor für Agrarwissenschaften an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, betreut ein "Pilotprojekt zur Verbesserung der weideunabhängigen Milchproduktion in der Provinz Havanna". Dieses Unternehmen, das im Rahmen der Kampagne "Milch für Kubas Kinder" von "Cuba Sí" initiiert wurde, soll über die dringend notwendige Soforthilfe hinausweisen und Perspektiven für die von der USA-Blockade schwer getroffene kubanische Landwirtschaft aufzeigen helfen. Um das Projekt zu begleiten, fährt Prof. Schwartz drei- bis viermal im Jahr auf die Karibikinsel.

Spätes Urteil

Sieben Jahre soll der Ex-Chef der berüchtigten ehemaligen chilenischen Geheimpolizei DINA, General Manuel Contreras, nun selbst ins Gefängnis. Ein Gericht in Santiago erklärte den engen Mitarbeiter von Ex-Diktator Pinochet schuldig an der Ermordung Orlando Leteliers, Außenminister unter Allende. Auch sein einstiger Stellvertreter Pedro Espinoza wurde für die Beteiligung an der Tat zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Nicaragua: Die FSLN als Sozialkorrektiv des Staates oder Fundamental-Opposition? Die Basis ist in Aufruhr

Die Sandinisten am Scheideweg

Am letzten Wochenende demonstrierten in Nicaraguas Hauptstadt Managua Tausende Menschen gegen die geplante Privatisierung der Wasser- und Stromversorgung sowie des Fernmeldewesens. Die Kette der Proteste in dem Land reißt nicht. ab. Es steckt in seiner wahrscheinlich tiefsten wirtschaftlichen und sozialen Krise. Die Situation zunehmender Massenverelendung, über 60 Prozent Arbeitslosigkeit, militärische Auseinandersetzungen mit bewaffneten Verbänden, Streiks und Geiselnahmen stellen auch die Sandinistische Befreiungsfront (FSLN) vor eine schwierige Situation.

Nicaragua: Ein Großteil der Parteibasis der Sandinisten fordert einen eindeutigeren Oppositionskurs

Kooperation mit Präsidentin Chamorro spaltet die FSLN

In Nikaragua hat sich die innenpolitische Situation angesichts von Wirtschaftskrise, Massenverelendung und Zunahme bewaffneter Auseinandersetzungen in jüngster Zeit weiter zugespitzt. Auch in der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN) gehen die Meinungen über den Umgang mit der sozialen Krise auseinander. Einig ist man sich nur darüber, daß die konservative Regierung der Nationalen Oppositionsunion (UNO) die Verantwortung für die Mißstände trägt.

FMLN-Politiker Mauricio Chávez zu den Problemen des Wiederaufbaus in El Salvador

Wir setzen auf kollektive Eigentumsformen

Interview zu dem "Plan für nationalen Wideraufbau"

Wem soll der "Plan für nationalen Wiederaufbau" zugute kommen?

Vor allem den am stärksten vom Bürgerkrieg Betroffenen, also Flüchtlingen, Umgesiedelten und ehemaligen Kämpfern beider Seiten. Insgesamt sollen 800.000 Personen von dem Plan profitieren, darunter 15.000 FMLN-Mitglieder. Die Geberländer sagten 800 Millionen Dollar zu. 

Was ist das Ziel des Wiederaufbauplanes?

FMLN-Vertreter kritisiert die wirtschaftlichen Prämissen der Regierung in El Salvador/Weltbankgelder erreichen nicht die richtige Adresse

Politisches Kalkül statt Wiederaufbau

JW sprach mit Mauricio Chávez, Vertreter der »Kommision für Wiederaufbau und Entwicklung« der nationalen Befreiungsfront FMLN in El Salvador.

Was wird mit dem »Plan für nationalen Wiederaufbau« bezweckt, auf den sich im März 1992 die FMLN und die Regierung El Salvadors mit dem Beratungsgremium der Weltbank geeinigt haben?

Interview mit SHAFIK JORGE HANDAL, Koordinator der FMLN und Vorsitzender der Kommunistischen Partei El Salvadors

"Wenn die Armut immer größer wird, ist Demokratie unmöglich"

Nach zwölf Jahren Krieg, der 80 000 Menschenleben ausgelöscht hat, wurde in El Salvador Frieden geschlossen. Ein erzwungener Frieden?

Die Frage geht an die andere Seite. Die Regierungspartei ARENA hat sich jahrelang den Verhandlungen widersetzt, ihr Motto war "Verhandeln ist Verrat". Wir haben während der zwölf Jahre Krieg für eine politische Verhandlungslösung gekämpft und Vorschläge gemacht. Die Tatsache, daß am Schluß verhandelt wurde, war ein Erfolg.

Hat die FMLN bei den Verhandlungen alles erreicht oder hatte sie sich mehr erhofft?

Kontinentaler Streik zum Kolumbus-Tag

Seit Dienstag tagt in Managua der 3. Kontinentale Kongreß der Kampagne „500 Jahre indigener, schwarzer und Volkswiderstand“. Diese war 1987 als ein Diskussionsforum und Koordinierungsorgan der Aktivitäten gegen die offiziellen Feierlichkeiten im Kolumbusjahr geschaffen worden. Als zum indianischen auch der schwarze Widerstand stieß, fühlten sich allerdings einige Ureinwohner Amerikas an den Rand gedrängt und unterrepräsentiert.

Nikaragua: Hintergründe zum Beitritt der Sandinistas zur Sozialistischen Internationale

Spagat zwischen Opposition und Kooperation mit der Regierung

Der eine oder andere mag aufgehorcht haben, als Nikaraguas Sandinistas – zunächst als Beobachter – in die Sozialistische Internationale aufgenommen wurden. Bis zu ihrer Wahlniederlage 1990 präsentierte sich die FSLN als homogener Block. Als in diesem Jahr jedoch erstmals die Leitungen der Bezirksgruppen gewählt wurden, erhielten vielerorts lokale Aktivisten den Vorzug vor den Kandidaten, die „von oben“ vorgeschlagen worden waren. Mittlerweile erkennt man drei Strömungen in der Partei:

Die Indianerin MARLEN CHOW über die andere "Kolumbus-Ehrung"

Der Generalstreik zum Feiertag

Die Miskito-Indianerin MARLEN CHOW ist Koordinatorin der Kampagne „500 Jahre indianischer, schwarzer und Volkswiderstand“ in Nikaragua sowie Mitarbeiterin in der kontinentalen Koordination. DARIO AZZELLINI sprach mit ihr für ND.

Welches sind die wichtigsten Ziele der Kampagne?