Uniformierte Hatz auf schwarze MigrantInnen in Italien

Rassistische Polizeiübergriffe

In Genuas Altstadt veranstalteten etwa 400 Polizisten, in Kampfanzügen und mit Helm und Knüppeln bewaffnet, eine Hetzjagd auf vorwiegend schwarze MigrantInnen.

Begonnen hatte es mit einer Personenüberprüfung, die ein Streifenwagen der Polizei am Sonntag um etwa 20 Uhr auf einer Privatfeier von etwa 30 bis 40 NigerianerInnen, vorwiegend Frauen, vornehmen wollte. Die Feier fand in einem angemieteten Lokal in der Via Gramsci - einer Parallelstraße der Via Pré - statt. Um die Via Prè hat es in den letzten Jahren heftige Konflikte gegeben. Da es sich um eine heruntergekommene, mehrheitlich von MigrantInnen und italienischem Subproletariat bewohnte Straße mitten im historischen Zentrum Genuas handelt, sollen im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen die BewohnerInnen vertrieben werden.

Als an diesem Abend nun die Polizeistreife beginnt, die Gäste der Privatfeier mit Kontrollen zu schikanieren, äußern diese ihren Unmut. Die Polizisten haben schnell die Knüppel bei der Hand und beginnen, die

NigerianerInnen mit Schlägen zu traktieren. Als diese sich mit Flaschen und Dosen zur Wehr setzen, rücken binnen 15 Minuten 30 Streifen- sowie zwölf Mannschaftswagen an und etwa 400 Polizisten beginnen alle Personen mit dunkler Hautfarbe durch die Via Gramsci zu jagen. Zwei Jugendliche werden aus einem vorbeifahrenden Bus herausgezerrt und brutal zusammengeschlagen, einem Mädchen werden die Kleider vom Leib gerissen und sie wird ebenfalls geschlagen. Nun bildet sich ein Demonstrationszug von einigen hundert vorwiegend schwarzen und arabischen EinwohnerInnen Genuas, der versucht, in den von der Polizei abgeriegelten Bereich hereinzukommen. Mittlerweile ist eine Straßenschlacht ausgebrochen. Aus den Fenstern der umliegenden Häuser wird die Polizei mit diversen Gegenständen beworfen, auf der Straße werden Mülltonnen umgeworfen. Bilanz: 15 Festnahmen und mindestens 15 verletzte MigrantInnen.

In einer Presseerklärung verurteilte die antirassistische Organisation „Cittá Aperta“ (Offene Stadt) diese Polizei-Provokation. Weitere Übergriffe werden befürchtet.